Gestern lief eine neue Folge der Serie Digitales Bezahlen, bei der ich wöchentlich im Programm von detektor.fm über Bitcoin und andere digitale Währungen berichte.
Nach drei Wochen intensiver Beschäftigung ging es dieses Mal neben aktuellen Ereignissen aus der Welt des digitalen Bezahlens um M-Pesa. Das kenianische Vorzeigeprojekt des Mobile Payment hat bezahlen mit dem Handy nicht nur im eigenen Land zum Standard gemacht, sondern ist mittlerweile in Afghanistan, Südafrika, Rumänien, Mosambik, Indien und sogar im EU-Land Rumänien verfügbar.
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M-Pesa-Agenten sind die besseren Geldautomaten
Das Prinzip von M-Pesa ist simpel und funktioniert wie bei einem Prepaid-Handy. Bei sogenannten Agenten kauft man M-Pesa-Guthaben und mittels PIN und SMS kann dieses dann im ganzen Land verschickt werden. Der Empfänger lässt sich das Geld dann wiederum bei einem anderen M-Pesa-Agenten einfach wieder auszahlen.
Das können große Supermärkte sein, Tankstellen, aber auch kleine Händler in abgelegenen Dörfern. Mit 80.000 teilnehmenden Agenten hat das kenianische M-Pesa-System damit ohne eine auf Banken beruhende Infrastruktur mehr Möglichkeiten geschaffen Geld einzuzahlen, zu verschicken und abzuheben, als es in Deutschland Geldautomaten gibt.
M-Pesa – Gut für das Land, aber teuer und innovationsfeindlich
Wie erfolgreich M-Pesa ist, zeigen seine Zahlen. Nur drei Jahre nach dem Start sind bereits zehn Prozent des kenianischen Bruttoinlandsprodukts über das mobile Bezahlsystem verschickt worden. Es gab aber auch positive Auswirkungen auf die Gesellschaft: Straßen und Reiserouten sind sicherer geworden, weil Wanderarbeiter nicht mehr mit großen Mengen Bargeld unterwegs sind.
Dennoch gibt es auch kritische Töne zu M-Pesa. Der Mobilfunkkonzern Safaricom nutze seine übermächtige Monopolstellung, um mit M-Pesa hohe Gebühren zu verlangen und verhindere durch die restriktive Abgeschlossenheit des Systems neue Verbesserungen und Innovationen durch Dritte.
Nachhören kann man das komplette Audio hier.
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