Seitdem ich regelmäßig den Fintech-Podcast höre, weiß ich, welche zentrale Rolle Debit-Karten (aka „Geldkarte“ oder „Bankkarte“) und Kreditkarten heute im allgemeinen Zahlungsverkehr spielen. Erstere vor allem hierzulande, Kreditkarten in vielen anderen Ländern.
Insofern war es auch nur eine Frage der Zeit, bis Unternehmen wie Xapo oder Coinbase auf die Idee kommen, Bitcoin irgendwie in das bisherige Konzept von Debit- und Kreditkarten zu zwängen. Weil der Nutzer den Einsatz dieser Karten und wie sie funktionieren ja gewohnt sei.
Bisherige „Bitcoin-Geld- & Kreditkarten“ sind ein Witz
Das ist ein ziemlich bescheidener Ansatz. Denn solche Bitcoin-Geldkarten machen aktuell das Bezahlen mit Bitcoin möglicherweise ein klein wenig einfacher, sie vernachlässigen aber komplett, wozu das Bitcoin-Blockchain-System wirklich in der Lage ist, wenn man es konsequent und mit einer Vision auf das Thema „Kartenzahlung“ überträgt.
Mit umso größer Begeisterung habe ich daher dieses Mycelium-Video angeschaut, das genau das macht und ein Bezahlkarten-Zukunftsszenario zeigt, dass die größtenteils nutzlose klassische Plastikkarte und den, der sie rausgibt, alt aussehen lässt.
Die Geldkarte selbst wird Teil des Bitcoin-Netzwerks
Denn wenn es nach Mycelium geht, sind künftige Geldkarten bald selbst Teil des Bitcoin-Netzwerks, haben Zugang zur Blockchain und werden nicht durch einen Dritten (Kartenanbieter) kontrolliert, sondern nur durch den Besitzer selbst. Autarke Geldkarten als Teil einer digitalen, dezentralen Bezahl-Infrastruktur. Klingt fast zu schön um wahr zu sein.
Deshalb stellt sich auch die Frage, wie utopisch diese Idee ist oder wie lange es dauern wird, bis das Mycelium Card Network Realität werden könnte? Nun ja, schaut man sich die zugehörige Mycelium-Seite an, ist das Team schon bemerkenswert weit und ich gehe davon aus, dass wir dieses Jahr Weiteres hören werden.
Die Chancen für die Mycelium Card stehen gut
Zudem gibt es noch zwei weitere Gründe, die für die Mycelium Card sprechen. Zum einen haben die Macher mit der gleichnamigen Android-App bereits eine der besten Bitcoin-Wallets überhaupt entwickelt. Zum anderen zeigt das Beispiel der Mycelium-kompatiblen Hardware-Wallet Trezor schon seit langem, wie sicher, kompakt und benutzerfreundlich sich Bitcoins heutzutage aufbewahren und verwalten lassen.
Einer Blockchain-Geldkarte, die beides verbindet, gebe ich daher mittelfristig ziemlich gute Chancen. Selbst wenn sie in einigen Punkten mit den bisherigen Karten-Gewohnheiten von Nutzern bricht.
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