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Die Blockchain für Einsteiger erklärt

Ich habe für die Kollegen drüben beim Spiegel mit Blockchain-Technik erklärt. Was die Blockchain besonders macht einen neuen Artikel geschrieben und es war einer der schwersten Texte, die ich jemals zu schreiben hatte.

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Nicht, weil ich das Sujet nicht verstanden hätte. Ich arbeite ja mittlerweile seit bald sieben Jahren an dem Thema. Auch nicht, weil es nichts zu erzählen gäbe.

Das Problem ist vielmehr das genaue Gegenteil: Dass man eigentlich sehr, sehr (sehr, sehr, sehr) viel erzählen und erklären muss, wenn man hinsichtlich Alter, Vorwissen etc. für eine äußerst heterogene Zielgruppe schreibt, die vom absoluten Laien bis zum IT-Experten reicht. Wobei natürlich alle ein Interesse daran haben, dass man das gesamte Blockchain-Phänomen für sie in all seinen Facetten erklärt. Aber bitte ohne Redundanzen und so, dass keine Frage offen bleibt.

Dem gegenüber steht jedoch ein Zeichenlimit, das nicht beliebig überschritten werden kann. Das Dilemma ist also: Zum Thema Blockchain gibt es sehr (sehr, sehr, sehr) viel mehr zu erzählen, als es Raum gibt, alles in einem einzigen Artikel unterzubringen.

Wie eine gute Soße muss man auch einen guten Artikel reduzieren

Ich habe daher über drei Wochen hinweg insgesamt drei Versionen des Artikels geschrieben und das Thema dabei immer weiter eingedampft, bis ich einen Text abgeben konnte, der schlussendlich „nur noch“ gut 20 Prozent über dem komplett ausgereizten Spielraum des Zeichenlimits lag und dann noch von der Redaktion gekürzt wurde.

Das erzähle ich deshalb hier so ausführlich, weil der Artikel u.a in den Kommentaren direkt auf der Spiegel-Seite durchaus kontrovers kritisiert wird. Wobei das meiste des bemängelnden Feedbacks darauf abzielt, dass dieses Argument ja noch vollkommen fehle oder ich auf jenen Aspekt noch sehr viel ausführlicher hätte eingehen müssen.

All das geht in diesem Format aber eben leider nicht. Die größte Herausforderung an diesem Text war die Reduktion. Tatsächlich musste ich für jeden Satz, den ich geschrieben habe, entscheiden, welche vier anderen Sätze/Aspekte/Argumente/Beispiele/Thesen ich dafür nicht mit rein nehmen kann.

Deshalb haben Fragen zum Mining, zum Stromverbrauch, zum Blockchain-Meme, ob Bitcoin Geld ist, zum Unterschied zwischen Proof-of-Work und Proof-of-Stake usw. usf. in diesem Text auch keinen Platz gefunden.

Bitcoin ist ein Mosaik, dass jeder für sich zusammensetzen muss

Was aber auch gar nicht dramatisch ist. Ich fahre hier im Blog schon von Beginn an die didaktische Strategie, dass man Bitcoin und alles, was dazu gehört, am besten versteht, wenn man nicht versucht, alles auf einmal aufzunehmen. Das funktioniert eh nicht. Bitcoin sollte man vielmehr als Mosaik sehen, dessen Gesamtbild sich einem am ehesten erschließt, wenn man es Stück für Stück zusammensetzt.

Für mich ist dieser Artikel daher nicht der ultimative Blockchain-Artikel, der jede Frage abschließend erklärt und alle zufrieden stellt. Ich sehe ihn vielmehr als ein Puzzleteil von vielen. Denn obwohl jeder meiner Artikel drüben beim Spiegel auch als Einzelstück funktionieren muss, versuche ich auch dort Stück für Stück das Bitcoin-Mosaik zusammenzusetzen. Anstatt eines Artikels mit 80.000 Zeichen (den ob des Umfangs sowieso kaum einer mehr lesen würde), schreibe ich also lieber zehn Texte mit 8.000 Zeichen, die miteinander in Verbindung stehen und jedem, der es will eine tiefere inhaltliche Auseinandersetzung ermöglichen. Und mir letztlich die Argumentation in späteren Texten immer mehr erleichtern.

In diesem Artikel konnte ich zum Beispiel schon den Link auf einen meiner vorherigen Spiegel-Texte setzen, in dem ich erklärt habe, dass man Bitcoin nicht einfach als Geld, sondern auch als Infrastruktur begreifen muss.

Man kann also sagen, dieser eine Artikel über die Blockchain ist zwar jetzt fertig. Meine Arbeit, das Thema Bitcoin und die Blockchain zu erklären, aber noch lange nicht.


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