Oh, diese Ironie! Einst als Online-Tauschbörse für die Sammelkarten des Fantasy-Spiels Magic the Gathering ins Leben gerufen, hat die Bitcoin-Börse Mt.Gox („Magic the Gathering Online Exchange“) 2014 die legendärste Pleite des Bitcoin-Ökosystems hingelegt.
Und genau dieses Großereignis der jüngeren Bitcoin-Geschichte wird nun wiederum mit folgender Karte wohl Teil des digitalen Sammelkartenspiels Spells of Genesis, das sein Token-Bezahlsystem BitCrystal übrigens über das Bitcoin 2.0-Projekt Counterparty laufen lassen will:
Ich halte Monkey Island 1 & 2 für zwei der besten Spiele, die jemals erschienen sind und in regelmäßigen Abständen nehme ich mir die zwei Stunden, die man als erfahrener Guybrush Threepwood, mighty pirate™ in etwa braucht um einen der beiden Titel wieder einmal durchzuspielen.
Meine Begeisterung für schrägen Humor, dreiköpfige Affen und Beleidigungsfechten geht sogar soweit, dass über meinem Sofa ein großformatiger Monkes Island-Panorama-Screenshot hängt und ich mir die Originalspiele von 1990 und 1991 sogar auf mein Tablet gezogen habe um jederzeit Zugriff auf die beste Point-and-Click-Adventure-Erfahrung tief in der Karibik™ zu haben.
Monkey Island + Bitcoin Gamification = Bitcoin Island
Man kann sich also meine Begeisterung vorstellen, als ich auf dieses Video eines strange-liebesvollen Mashups von Bitcoin und Monkey Island gestoßen bin, das die Geschichte von Guypng Ulbricht erzählt, der pirate of unusual size werden möchte und dabei neben desinteressierten Ermittlern auf u.a. auf diesen, mit viel Liebe zum originalen Monkey Island-Erscheinungsbild in Szene gesetzten Charakter trifft.
Sitzt in der Bitbuddy Bar und will nicht Satoshi Nakamoto sein.
Damit ist Bitcoin Island ganz klar kein Bitcoin-Monkey Island-Fanprojekt, wie man es möglicherweise hätte erwarten können, sondern erneut eine mit viel Liebe zum Detail erarbeitete spielbare Hassliebe auf Bitcoin, die einen verwundert mit der Frage zurücklässt, warum sich jemand so viel Mühe macht eine gleichzeitig ebenso konstruktive wie destruktive Gamification-Chimäre zu schaffen?
Für sein Bitcoin Island-Erlebnis ist jeder selbst verantwortlich
Wer keine Zeit oder Lust hat sich selbst zunächst durch den etwas stupiden und langwierigen Bitcoin Profit Calculator: Gaiden zu arbeiten um zum wesentlich reizvolleren Bitcoin Island zu kommen, dem habe ich zum Walkthrough-Video noch die passende Monkey Island-Musik herausgesucht, da Bitcoin Island (großes Manko!) leider tonlos daherkommt. Am besten den Sound starten, wenn der Untertitel bei Minute 0:26 darauf hinweist, dann passt das einigermaßen.
Allerdings zeigt dieses Video nicht alles. Dieser Screenshot und die Aussage der Entwickler, dass es ein „proper ending“ gäbe, stellen klar, dass es das volle Bitcoin Island-Erlebnis nur gibt, wenn man sich zuvor selbst durch die destruktive Bitcoin-Gamification geklickt hat.
Na endlich! Das wurde nun aber wirklich auch mal Zeit, dass jemand eins und eins zusammenzählt und Bitcoin und Minecraft fusioniert. Immerhin ist Bitcoin-Mining was den Unterhaltungsfaktor angeht eine staubtrockene Angelegenheit und in Minecraft nach „wertvollen“ Rohstoffen zu suchen illusorisch und ökonomisch betrachtet absolute Zeitverschwendung.