Neulich war Jacob Bitsmith von meinem derzeitigen Lieblingsblog The Coinsman in einer beeindruckenden chinesischen Bitcoin-Mine, die wie ein riesiger Schwarm wütender Bienen klang. Sagenhafte 60.000 US-Dollar für Stromkosten fallen dort monatlich an.
Das allerdings sind nur Peanuts im Vergleich zu der Mine, die er nun besucht und die im Monat 1 Million US-Dollar an Strom verschlingt, im Gegenzug aber auch im einstelligen Petahash-Bereich arbeitet.
Zum Vergleich: Anfang des Jahres habe ich getestet, ob sich Bitcoin-Mining im privaten Bereich lohnt (tl;dr: nein). Damals hatte ich einen kleinen USB-Miner mit 336 Megahashes auf dem Schreibtisch stehen. In dieser chinesischen Industriehalle (das Gebäude wurde und wird extra dafür gebaut) laufen hingegen einige Milliarden Megahashes und das ist sehr, sehr viel, denn die Rechenleistung des Bitcoin-Netzwerks liegt derzeit insgesamt bei „nur“ rund 220 Petahashes. Würde also jemand diese Mine nach Belieben an- und ausknipsen, bekäme das Netzwerk aber ordentlich Schluckauf.
Nichtsdestotrotz – das experimentelle Kühlsystem ist bemerkenswert und die Professionalität des gesamten Komplexes erinnert mich irgendwie an Los Pollos Hermanos. Außerdem muss in dieser Mine niemand wohnen.
Dennoch finde ich diesen wahnhaften Gigantismus äußerst befremdlich. Diese von Profitgier getrieben Gigantomanie läuft letztlich ja doch wieder auf Zentralisierung hinaus und ich glaube auch Satoshi Nakamoto wäre ob des derzeitigen Außmaßes wohl not amused.
Bildnachweis: Jacob Bitsmith/The Coinsman
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