Überweisungsgebühren

Die teure Welt der Überweisungen

Der Guardian hat eine eindrucksvolle Infografik zusammengestellt, die die ausbeuterische Ungerechtigkeit bei den Gebühren internationaler Überweisungen veranschaulicht. Unter diesen leiden, wenig überraschend, vor allem die Entwicklungsländer, deren Bevölkerung vielfach darauf angewiesen ist, dass Wanderarbeiter ihren Lohn zurück zu ihren Familien schicken.

Afrika bekommt die Gebührenlast dabei am deutlichsten zu spüren. Durchschnittlich 11,55 Prozent kostet eine transnationale Überweisung, wenn es in eine Land auf dem schwarzen Kontinent geht. Dazu zählen auch Überweisungen innerhalb Afrikas. So fallen bspw. beim Geldtransfer von Südafrika ins Nachbarland Botswana unglaubliche 22,69 Prozent Gebühren an. Laut Weltbank gingen den Menschen in Botswana im Jahr 2012 auf diese Weise 8,17 Millionen US-Dollar verloren. Einfach nur, weil Banken jeden Fünften Dollar für sich behielten.

Das in Summe meiste Geld wird übrigens von den USA nach Mexiko geschickt (22,81 Milliarden, 2012) , dafür fielen mit 7,26 Prozent jedoch nur verhältnismäßig „moderate“ Gebühren an. Nichtsdestotrotz verdienten die Banken ob der enormen Geldmenge auch so stattliche 1,66 Milliarden US-Dollar.

Unter den weltweit 30 teuersten Transferkorridoren ist Deutschland übrigens gleich sechs Mal vertreten. Mit Ghana (17,04 Prozent), China (16,18 Prozent), Marokko (14,56 Prozent), Kroatien (14,53), das 2012 aber auch noch nicht Mitglied der EU war, Nigeria (14,45 Prozent) und dem Libanon (12,79 Prozent).

Am günstigsten ist es dem Guardian zufolge Geld von Russland nach Armenien zu schicken. Das kostet „nur“ 1,72 Prozent. Aber auch das ist im Vergleich zu den Bitcoin-Transaktionsgebühren immer noch eine ganze Menge.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Die teure Welt der Überweisungen“

  1. Gerd Taddicken

    +++
    Moin von der Nordseeküste!

    Das Schöne ist, der Bitcoin – oder eine andere der 199 Kryptowährungen – wird sich durchsetzen. Bzw. man wird sich wahrscheinlich auf ein paar dominante/bekannte(re) einigen, oder es ergibt sich von selbst. Und dann noch etliche für Nischenfunktionen – haben wir im ganz kleinen Rahmen in DE – schon – mit dem Regionalgeld.

    Ich habe deshalb vor einiger Zeit schon einmal überschlagen, was man sparen könnte. Meine Frau und ich machen zur Zeit noch kein Online-Banking und haben so Gebühren im Monat von ca. 20,– Euro beim Geldinstitut. Das ist ziemlich hoch, wissen wir.

    In DE gibt es rund 40 Millionen Haushalte. 40 Mio mal 20 Euro = 800 Millionen Euro im Monat x 12 Monate = ca. 9,6 Milliarden im Jahr an Gebühren. Würde nun jeder Haushalt 50 % durch Bitcoin-Überweisungen etc. einsparen ergäbe das eine Ersparnis von 4,8_Milliarden Euro pro Jahr.

    Diese Summe könnten wir dann nach Griechenland überweisen, oder der EU schenken, Diäten erhöhen, oder sonst noch was…

    Der menschlichen Kreativität wären fast keine Grenzen gesetzt.

    Viele Grüße

    Gerd Taddicken – Nordenham

    P.S.: Ich würde zum zweiten Mal 5,– Euro (umgerechnet) an Wikileaks spenden oder wieder 0,00328623 Bitcoin *) auf das Konto der AfD beim Ortsverband Wesermarsch. Momentan habe ich allerdings fast keinen BTC mehr auf meinem Smartphone.

    2014-10-02, Donn., ca. 10.51 h – *) Kurs = 304,30 € – auf App von Herrn Schildbach

    +++

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