Werbung bei The Coinspondent

In eigener Sache: Werbung von Yacuna

Der aufmerksame Leser wird die Veränderung hier im Blog bemerkt haben. Seit einiger Zeit ist der Kursticker aus der rechten Sidebar nach unten gerutscht und darüber ist eine neue Kategorie erschienen: Werbung.

Dass ich früher oder später hier im Blog Werbung schalten werde, war für mich eine ernsthafte Option, seit ich die Idee zu The Coinspondent hatte. Werbung ist nun einmal eine der relevantesten Einnahmen für Blogger. Vor allem, weil man im Idealfall über einen längeren Zeitraum mit konkreten Einnahmen rechnen kann. Denn Rechnungen für Webspace etc. kommen ja auch immer wieder und ich plane bspw. derzeit, ob und wie ich die wichtigsten Konferenzbesuche 2015 finanzieren kann um dann hier im Blog darüber zu schreiben.

Kein Blinken, kein Flimmern

Ich hätte auch schon früher Werbung schalten können, z.B. über einen großen Vermarkter, der mir nach seinen Algorithmen Anzeigen in den Blog schickt. Das wollte ich aber von Anfang an nicht. Es gibt wenig Schlimmeres als blinkende und werbeüberladene Webseiten, die durch Overlays beim Betreten, Meinungsumfragen beim Verlassen und irrelvante Artikelempfehlungen zwischendurch um jeden Preis Klickzahlen und Verweildauer erhöhen wollen.

Das nervt mich ungemein und wichtiger als ein paar schnelle Euro ist mir das Erscheinungsbild und der Eindruck, den man als User von The Coinspondent gewinnt. Seriosität, Transparenz, Integrität und Glaubwürdigkeit sind mir dabei besonders wichtig und die muss man sich erst einmal verdienen. Besonders wenn man über Geld schreibt.

Lieber wenig Werbung

Ich habe mir daher selbst strikte Regeln für Werbung hier im Blog auferlegt, auch wenn das bedeutet, dass ich immer mal wieder durchaus attraktive Angebote ausschlagen muss. Aber letztlich bin ich dem Leser gegenüber für alles verantwortich, was er hier im Blog findet. So auch für die Werbepartner die ich präsentiere. Oder eben nicht.

Nun ist es aber so weit, dass ich einen Werbepartner gefunden habe, der meine selbstdefinierten Kriterien erfüllt und dem ich guten Gewissens für eine begrenzte Zeit einen prominenten Platz hier auf der Seite einräume: Yacuna Direct.

Drum prüfe wer sich ewig bindet

Die Gründe dafür sind schnell erklärt. Ich habe die Präsentation zum Start von Yacuna auf der Bitcoin Konferenz Anfang September in Köln erlebt und persönlich die Menschen kennen gelernt, die daran arbeiten. Ich habe hier im Blog offen Fragen zu Yacuna formuliert, die in den Kommentaren beantwortet wurden. Und ich habe auf der Dogecon in Berlin Andrei Martchouk, den CEO von Yacuna getroffen, der sich persönlich auf die Suche nach meinen 10.000 Dogecoin machte, die ich fälschlicherweise als verloren glaubte. Das alles war lange bevor die Werbekooperation erstmalig besprochen wurde.

Ich kann also sehr gut schlafen, wenn ich ein Yacuna-Banner hier im Blog habe. Letztlich ist das Ziel dieses Blogs aber nicht nur meine Meinung zu verbreiten, sondern jedem Leser die Möglichkeit zu geben sich selbst ein Bild zu machen. Deshalb habe ich Andrei Martchouk gebeten mir zusätzlich ein paar kritische Fragen zu Yacuna zu beantworten.

Die journalistische Sorgfalt bleibt erhalten

Der Vollständigkeit halber möchte ich darauf hingeweisen, dass Yacuna nichts für dieses Interview bezahlt hat oder bezahlen wird, sowie es generell keine bezahlten Artikel hier im Blog gibt. Die Trennung von Werbung und Redaktion ist mir wichtig.

Falls du selbst Interesse hast hier im Blog zu werben, dann nimm Kontakt mit mir auf.

Interview mit Andrei Martchouk, CEO der Yacuna Gruppe

 

Andrei MArtchouk ist CEO der Yacuna AG
Andrei Martchouk ist CEO der Yacuna AG
Andrei, ganz zu Anfang. Wann und wie wurdest du persönlich auf Bitcoin aufmerksam?

Meine erste Erfahrung war vielleicht gar nicht so faszinierend, wie man es erwarten würde. Vor rund vier oder fünf Jahren habe ich zum ersten Mal von Bitcoin gehört und sogar einen Miner installiert. Das ganze System habe ich ein paar Tage laufen lassen, aber dann alles von der Platte geschmissen. Bei diesem ersten Testlauf habe ich das Potenzial von digitalen Währungen nicht sofort erkannt. Erst ein paar Monate später habe ich mich damit noch einmal beschäftigt und kam zu der Ansicht, dass Bitcoin das richtige Mittel sei, die Prozesse der Finanzwelt und den Zahlungsverkehr für die Verbraucher auf digitale Weise zu optimieren.

Du kommst selbst aus der Finanzbranche. Woran hast du erkannt, dass es Optimierungsbedarf gibt?

Ich habe über zehn Jahre in der Payment-Industrie gearbeitet und mich dabei gefragt, wie man die Abläufe im heutigen Fiat-Geldsystem für die Endkunden besser machen kann. Die bislang eingesetzten Technologien sind sehr alt und die Protokolle waren ursprünglich nicht für den heutigen Online-Handel gedacht. Irgendwann bin ich auf Bitcoins gestoßen und habe erkannt, dass damit viele dieser akuten Probleme gelöst werden können. Denn eigentlich ist es für die Verbraucher unzumutbar, was hinter den Kulissen abläuft.

Einige Enthusiasten sehen Bitcoin als totale Alternative zu Euro und Dollar. Wie schätzt du das Potential von Bitcoin ein?

Ich denke nicht, dass Bitcoin das Fiat-Geld komplett ablösen, sondern ergänzen und vereinfachen wird. In manchen Fällen ist es ganz klar auch ein monetäres Substitut. Schon heute sind Bitcoins nicht mehr aus der Payment-Welt wegzudenken, weil sie bereits bestimmte Nischen und Märkte abdecken. Nehmen wir nur den internationalen Geldtransfer und Online-Payment. Dabei meine ich aber nicht unbedingt den Bitcoin als solchen, sondern nutze den Begriff gerne als Synonym für andere Cryptocoins, die auf das Protokoll setzen und es positiv verändern. Dazu zählen auch Ideen wie Ethereum, Colored Coins, NXT oder Open Transactions, in denen ich ein großes Potenzial sehe.

Kommen wir zu deiner jetzigen Tätigkeit. Du bist CEO der Yacuna Gruppe, die die Bitcoin- und Altcoin-Börse Yacuna betreibt und den Bitcoin Shop Yacuna Direct. In beiden kann man Bitcoins kaufen. Was unterscheidet aber einen Bitcoin-Shop von einer Bitcoin-Börse?

Viele Menschen wollten sich nicht mit dem Thema Trading beschäftigen, sondern Bitcoins einfach besitzen. Um ihnen ein entsprechendes Angebot machen zu können, haben wir Yacuna Direct als eigenständige, schlanke Plattform ins Leben gerufen. Gerade für den Otto-Normal-Kunden ist sie eine deutlich vereinfachte Möglichkeit Bitcoins sofort zu kaufen. Für ambitionierte Trader hingegen wird der Handel mit Bitcoins auf unserer Tradingplattform Yacuna interessant. Hier bestimmen, wie an jeder anderen Börse auch, Angebot und Nachfrage den Preis auf den unterschiedlichen Märkten. Aber auch hier versuchen wir unser Angebot möglichst einsteigerfreundlich zu halten und verzichten auf unnötige Komplexität.

Was unterscheidet Yacuna denn von anderen Börsen?

Im Gegensatz zu den meisten anderen Anbietern haben wir eine E-Money-Lizenz. Das bedeutet, bei Yacuna werden Zahlungen und Transaktionen in konventionellen Währungen entsprechend der gesetzlichen Vorgaben verwaltet. Konkret bedeutet das, dass wir zusätzlich zwei Juristen beschäftigen, die sich gemeinsam mit unseren Compliance Experten sich um die regulatorischen Themen, Lizenzmodelle, Legitimations- und Verifizierungsprozesse zur Bekämpfung von Geldwäsche kümmern. Gerade dieser letzte Bereich ist aufwändiger und komplexer, als es von außen wirkt, eben weil wir auf einem regulierten Markt agieren. Dafür kenne ich jedoch keine andere Bitcoin- oder Altcoin-Börse, die auf vergleichbarem Wege die Kundenguthaben rechtskonform und sicher verwaltet.

Bleiben wir bei dem Thema Sicherheit. Seit Mt.Gox ist bekannt, dass es riskant ist Bitcoins bei Börsen und Marktplätzen aufzubewahren. Immer wieder gibt es Probleme mit mangelnden Sicherheitsvorkehrungen – vor Kurzem erst bei blockchain.info. Wie sichert ihr die Einlagen eurer Nutzern ab? Cold Storage? Multisignature?

Wir setzen auf die Kombination von vielen einzelnen Faktoren, um ein Höchstmaß an Sicherheit für die eingelagerten Cryptocoins zu bieten. Bei Bitcoin, Dogecoin und Litecoin, den ersten drei Währungen auf Yacuna, haben wir speziell auf Multisignature-Wallets gesetzt, so dass immer zwei von drei Schlüsselpaaren für Transaktionen erforderlich sind. Zwar haben wir unsere Sicherheitsstandards hoch gesetzt, mussten aber feststellen, dass die Nutzer mit Wallet-Clients unterwegs waren, die gar keine Multisig-Standards unterstützten. Für die Nutzer war es teils gar nicht möglich, Bitcoins aus ihren Wallets zu Yacuna zu transferieren. Das Angebot an Wallets hinkte deutlich hinter den seit so langer Zeit definierten Marktstandards hinterher.

Du hast es gerade angesprochen. Yacuna hat sich auf drei Kryptowährungen spezialisiert: Bitcoin, Litecoin und Dogecoin. Warum gerade diese drei?

Mittlerweile sind es sogar schon vier Kryptowährungen. Vor kurzem haben wir auch den Handel mit Ultracoin freigeschaltet. Wir kommunizieren dabei viel mit der Community und haben unsere Kunden befragt. Ihr Wunsch ist es, mehr Kryptowährungen und Fiat-Währungen untereinander handeln zu können, denn unsere Kunden wollen in vielen verschiedenen Szenarien denken und auf einzelnen Marktplätzen zu agieren. Das ist für sie der Sinn einer Börse wie Yacuna.

Bei Yacuna wird Bitcoin mit XBT anstatt mit dem wesentlich weiter verbreiteten BTC abgekürzt. Was hat es damit auf sich?

Wir haben uns aus guten Gründen gegen BTC als Abkürzung entschieden. Denn nachdem Bitcoins immer mehr an Relevanz gewonnen haben, hat die Bitcoin Foundation beschlossen, die Kryptowährung zu standardisieren. Der ISO-Standard 4217 bspw. definiert Währungscodes für die internationale Finanz- und Geschäftswelt. Euro werden unter EUR, Britische Pfund Sterling unter GBP und Schweizer Franken unter CHF gehandelt. Um Verwechslungen zu vermeiden, müssen nicht-länderspezifische Währungen mit einem „X“ beginnen, so dass sich das Standardisierungskommittee der Bitcoin Foundation auf XBT geeinigt hat. Damit stehen Bitcoins mit XBT ebenbürtig zu Gold (XAU), Silber (XAG), Platin (XPT) und Palladium (XPD), für deren Handel allesamt keine dritten Parteien wie Noten- und Zentralbanken im Hintergrund die Rahmenbedingungen und Zinsen definieren. Nach unserem Kenntnisstand verwenden die meisten jüngeren Unternehmen bereits die neue Bezeichnung XBT.

Viele Bitcoin-Anbieter machen einen großen Bogen um Deutschland oder ziehen sich wie bspw. localbitcoins aus „regulatorischen Gründen“ aus dem deutschen Markt zurück. Wie schätzt du den deutschen Markt ein und wie sehen eure Zukunftspläne aus?

Die Plattformen Yacuna und Yacuna Direct werden aus London von der Yacuna Ltd. betrieben, die Yacuna Gruppe hat ihr Hauptquartier mit der Yacuna AG in Zürich. Wir haben keine Geschäftsstelle in Deutschland und uns bewusst für den Sitz in London entschieden, weil die Regulierungsbestrebungen im Vereinigten Königreich bereits sehr weit fortgeschritten sind. Die HM Treasury und die britische Regierung haben jüngst zu einem „Call for Information“ zu digitalen Währungen aufgerufen, an denen wir uns mit einer umfangreichen Beurteilung beteiligt haben. Sofern die britische Regierung eine konkrete Regulierung entwickelt und umsetzt, könnte diese möglicherweise sogar als Vorlage für die Adaption in den EU-Rechtsraum dienen. Aber unabhängig von der regulatorischen Ebene, sehen wir an unserem Kundenstamm, dass ein wachsendes Interesse aus Deutschland kommt. Deswegen haben wir bereits den Dialog mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht aufgenommen. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir jedoch noch nicht beurteilen, wie lange dieser gesamte Prozess dauern wird.

Abschließend – als noch junges Unternehmen in der Bitcoin-Branche, welchen Tipp würdet ihr anderen Gründern geben? Was darf man beim Thema Bitcoin nicht vernachlässigen, worauf muss man achten?

Man darf eines nicht vergessen: Auch wenn es sich um Bitcoins handelt, geht es immer um Geld. Bitcoin ist keine Spielerei, sondern ein ernstzunehmendes Finanzinstrument und unterliegt mittlerweile vielen regulatorischen Effekten. Diese darf man nicht unterschätzen, sondern muss sie von Anfang an mit bedenken. Logistik, Anbindung an den Zahlungsverkehr, Konten, Risikomanagement – alles Sachen, die man von außen nicht unbedingt sofort sieht, aber sie machen rund 90 Prozent von der Arbeit an den Endprodukten aus.

 


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