Bitcoin-Presseschau

Bitcoin-Presseschau #58

Die Bitcoin-Presseschau fasst jeden Sonntag die wichtigsten Informationen, Entwicklungen und Links aus dem Bereich Bitcoin und digitale Währungen zusammen. Für die Woche vom 23. Februar bis 1. März 2015 mit folgenden Themen: [toc]

Der Bitcoin-Kurs …

… bleibt weiterhin sehr stabil mit kleinen Zuwächsen. Die kamen ganz spontan am Freitag durch die PayPal drops Mega-Nachricht und Kim Dotkoms Ankündigung dann eben Bitcoin-Zahlungen noch mehr zu pushen.

2015-02-22_Bitcoinkurs 2015-03-01_Bitcoinkurs

#Digitales Bezahlen – Der Bitcoin-Podcast

On The Air

Im aktuellen Bitcoin-Podcast haben wir über das Potential von digitalem Geld als Staatswährung gesprochen. Konkreter Anlass dafür ist natürlich Griechenland, für das Bitcoin als Staatswährung aber als ausgeschlossen gilt. Andere Länder sind beim Thema digitale Staatswährung jedoch schon weiter.

Links und eine Übersicht über alle bisherigen Episoden, sowie den RSS-Podcast-Feed gibt es auf der zugehörigen #Digitales Bezahlen-Seite.

Nachrichten der Woche

PayPal schließt Mega-Konten wegen Verschlüsselung

Wenn noch einmal jemand fragt, warum Bitcoin einen wertvollen Beitrag zur Demokratie leistet: Umstieg auf Bitcoin: Paypal kündigt Dotcoms Mega wegen Verschlüsselung“

„Paypal habe zugestimmt, dass Mega einen legalen Geschäftsbetrieb unterhalte. Der Grund für die Kündigung sei die ‚Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die zur Folge habe, dass unerkennbar ist, was sich auf der Plattform befindet.’“

Als Ursprung der Finanzsanktionen nennt Kim Dotcom den Druck, den Hollywood und die US-Regierung auf Visa und MasterCard ausüben und den diese wiederum an PayPal weitergeben. Gleichzeitig listet Mega andere Dienstleister auf, die ebenfalls „verschlüsseln“, deswegen jedoch nicht vom Finanzmarkt abgeschnitten werden. Darunter Apple, Dropbox und WhatsApp. Ein Schelm der Willkür hinter dieser Auslegung des Begriffs „Rechtsstaat“ vermutet. (Wobei Mega ja gar nicht in den USA, sondern in Neuseeland sitzt, also nach US-Denke gar keine Rechte hat).

Die Situation weist erstaunliche Parallelen zu Wikileaks Ende 2010 auf. Damals wurde versucht auch diese Plattform mundtot zu machen, indem man sie durch politischen Druck vom Kapitalmarkt abschneidet. Erfolglos letztlich auch dank Bitcoin, das damals selbst noch in den Kinderschuhen steckte. Insofern ist aber auch die gelassene Reaktion von Kim Dotcom verständlich, die wiederum die Bitcoin-Community erfreut.

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Fun fact: Laut Mega sind mehr als 99,7 Prozent der gehosteten Dateien kleiner als 20 MB, müssten dementsprechend also unvorstellbar gut komprimierte Kinofilme sein.

Ein Jahr nach der Mt.Gox-Pleite
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Am Mittwoch dieser Woche jährte sich zum ersten Mal die Pleite der einst bedeutendsten Bitcoin-Börse Mt.Gox und damit eines der einschneidendsten Ereignisse der ingesamt ja noch jungen Bitcoin-Geschichte. Am 25.2.2014 machte Mt.Gox nämlich (endlich?) seine Website dicht. Nicht unerwartet, denn auszahlen konnte man sich schon lange vorher nichts mehr, aber trotzdem zum großen Schrecken vieler leichtsinnigen Kunden. Denn das war quasi die finale Klappe und das offizielle Eingestehen des Scheiterns.

http://twitter.com/e_sibe/status/438432475954438144

Noch immer ist nicht klar, was wirklich passiert ist. Die bisherigen Erkenntnisse deuten jedoch auf einen Insider-Job hin. Mt.Gox ist jedenfalls zu einem Synonym für Unfähigkeit, Betrug und gehackte Bitcoin-Börsen geworden.

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WordPress deaktiviert Bitcoin-Bezahloption (vorerst)

Ein Raunen ging diese Woche durch die Bitcoin-Welt. WordPress, eine der frühen Pionier-Webseiten was Bitcoin-Akzeptanz angeht, hatte diese Option still und heimlich deaktiviert. Mittlerweile haben sich die Wogen wieder geglättet. WordPress strukturiere sich derzeit neu um dem eigenen Wachstum gerecht zu werden. Da müsse man die Ressourcen gerade etwas bündeln. Bitcoin zu akzeptieren sei eine philosophische Entscheidung zu der man weiterhin stehe, keine kommerzielle.

Blockchain-Wahlexperiment der Bitcoin Foundation

Für die angekündigte Stichwahl wollte die Bitcoin Foundation etwas Neues ausprobieren und die Abstimmung über die Blockchain organisieren. Nach nur wenigen Stunden stoppte sie jedoch das Experiment und kehrte zum vorigen System zurück. Das mag nach großen, an der Realität gescheiterten Ambitionen klingen, hat aber sein Gutes. Die Idee Wahlen und Abstimmungen über Blockchain-Technologie zu organisieren, gibt es zwar schon lange. Allerdings fehlten bisher verwertbare Praxistests. Diese sind aber in so einem sensiblen Bereich wie faire Mitbestimmung besonders notwendig. Dass die Bitcoin Foundation mit den bestehenden Möglichkeiten experimentiert, ist also begrüßenswert. Denn nur so lässt sich herausfinden, ob die Blockchain auch in der Praxis für Wahlen verwendet werden kann und wie das irgendwann auch erfolgreich ablaufen könnte.

Die Ergebnisse der Stichwahl sollen heute noch veröffentlicht werden.

Links & Lesetipps

+ After The Bitcoin Gold Rush – Nathan Schneider hinterfragt bei New Republic kritisch viele der Punkte, mit der die Existenz von Bitcoin gerechtfertigt wird. Mining, Dezentralisierung, Kampf gegen die Banken. Sein Zwischenstand nachdem die große Preis-Euphorie verflogen ist: realistisch und mitunter ernüchternd. In jedem Fall aber lesenswert. (Danke, Julius!)

+ Can Bitcoin Clean Up Its Act? – Max Chafkin erzählt in seiner Reportage vom Wandel, den das Phänomen Bitcoin durchläuft. „Now, as bitcoin is being adopted by the mainstream, its fringe pioneers are getting muscled out by Silicon Valley investors.“ Geballtes Insider- und Hintergrundwissen.

+ BitBeat: For Bitcoin, Some Good Press, Finally – Einige bedeutende Bitcoin-Institutionen haben eine Agentur engagiert, die mit einer Kampagne das Image und die Wahrnehmung von Bitcoin verbessern soll. Weg von Mt.Gox und der Silk Road hin zu den positiven Aspekten.

+ Bank of England: Digital Currencies Could Revolutionise Payments – Das nennt man dann wohl Open Minded. Zum Vergleich, die Deutsche Bundesbank distanziert sich lieber selbst von eigenen Workshops zum Thema Bitcoin und Blockchain.

+ Bucks to Bitcoin: Top Exchange Platform Fees Compared – Falls ihr überlegt mit Bitcoins handeln zu wollen.

+ Jobangebot I: J.P. Morgan sucht Bitcoin-Experten

+ Jobangebot II: Intel sucht ebenfalls Bitcoin-Experten

Hinweis

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The Coinspondent ist Medienpartner der Inside Bitcoins Berlin, die kommende Woche am 5. und 6. März stattfindet. D. h. ich bin auf jeden Fall vor Ort und falls das für euch ein Argument ist auch zu kommen, würde ich mich freuen euch dort zu treffen. Mit dem Code COINSPONDENTIBC gibt es zudem 15 Prozent Rabatt.

Da ich kommende Woche auf obigem Event und darüber hinaus in Berlin unterwegs bin, erscheint die nächste Bitcoin-Presseschau erst in zwei Wochen. Falls wir uns nicht sehen macht euch zwei schöne Wochen und wenn euch langweilig ist – rätselt doch mal wieder.

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Titelbild: “Zeitungsausträger” Flickr-User barmala (CC BY 2.0)


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