Apple Pay

Wie steht es eigentlich um Apple Pay? (Teil 2)

Anfang des Jahres hatte ich den Zwischenstand von Apple Pay bereits schon einmal zusammengefasst. Da das nun schon wieder ein Vierteljahr her ist, wird es Zeit erneut zu fragen, was sich denn in den vergangenen drei Monaten bei Apples hauseigenem Bezahldienst so getan hat?

Immerhin hieß es im Januar noch aus gut informierten Quellen, dass Apple anstrebe im März nach Kanada und im späteren Verlauf des Jahres auch auf andere Kontinente zu expandieren. Jetzt, im April wissen wir, dass dieser Zeitplan wohl hinfällig ist.

Auch die Vorstellung der Apple Watch wurde als passender Anlass für die Expansion gesehen. Passiert ist jedoch nichts und das passt auch irgendwie ins Bild. Ich habe zwar wieder einige Newsletter, Feeds und Meldungen gesammelt, aber alles in allem war es ziemlich ruhig um den erhofften Star des mobilen digitalen Bezahlens.

Für großes Aufsehen hat eher die Konkurrenz mit Android Pay und Samsung Pay gesorgt. Deshalb kriegen die hier wahrscheinlich bald mal eine eigene Zusammenfassung. Aber nun zu Apple Pay und der Frage, was eher zutrifft. Ruhe vor dem Sturm oder kränkelndes Sorgenkind?

tl;dr eine Mischung aus beidem

Frust der Apple Pay-Nutzer

+ Apple Pay Problems Frustrate iPhone Users
Dieser Artikel sammelt die Probleme, die Usern das Zahlen mit Apple Pay im Alltag bisher schwer gemacht haben. Die Ursachen reichen von Fehlfunktionen von Apps und Terminals über schlecht geschultes Kassenpersonal bis zu mangelnder Händlerakzeptanz. Fazit: „Apple Pay und drahtlose Bezahlplattformen im Allgemeinen sind großartige Ideen und ziemlich revolutionär, aber sie sind irgendwie nutzlos, wenn sie nicht funktionieren.“

Kleiner Lichtblick: Immer mehr POS-Terminalanbieter planen u.a. Apple Pay bei der Entwicklung neuer Modelle ein.

Enormes Wachstumspotential durch höhere Sicherheit

+ How To Profit From These Retailers‘ War With Apple
Dieser Nasdaq-Artikel sieht das große Potential von Apple Pay (und vergleichbaren Bezahlsystemen) in den besseren Sicherheitsstandards, die die jährlichen durch Kreditkartenbetrug verursachten Kosten von acht Milliarden Dollar (allein in den USA) drastisch senken könnten. Verbunden mit der Aussicht solche Betrugskosten künftig den Händlern anzulasten, die nicht auf die sichereren Mobile Payment-Lösungen umsteigen, wird ein Wachstum von mehr als 1000(!) Prozent binnen drei Jahren prognostiziert.

Mehr Nutzer, mehr Kriminalität

+ Cybercriminals will follow users to Apple Pay, other mobile systems
Vermutlich sind die Gründe für obige Prognose ein bisschen zu optimistisch, denn Experten sind sich einig: Je mehr Geld über Apple Pay verschickt und verwaltet wird, desto attraktiver wird das System für Kriminelle. Insbesondere, wenn es als „nicht idiotensicher“ gilt, z.B. weil der Chaos Computer Club Apples Lieblings-Security-Feature, den Fingerabdrucksensor, schon längst ausgehebelt hat.

Apple Pay macht Kreditkartenbetrug sogar noch einfacher

+ So much for the claim that Apple Pay would be ’secure‘
Man muss nicht mal den Fingerabdrucksensor austricksen, um über Apple Pay Kreditkartenbetrug zu begehen. Viel einfacher ist es von Anfang an gestohlene Kreditkartendaten im iPhone zu hinterlegen. Sie die erst einmal drin, kann beim Einkauf niemand mehr deren Validität überprüfen. Genau das verhindern nämlich Apples hochgelobte Sicherheitsfeatures. Oder mit anderen Worten: „Die Sicherheitslücke, die Apple behauptet mit Apple Pay geschlossen zu haben könnte bestimmte Formen des Betrugs sogar noch leichter machen.“

Die Konkurrenz sieht ihre Chance

+ Google Might Be Working On A Better Way To Compete With Apple Pay
Nicht nur Samsung Pay und Android Pay kämpfen mit Apple Pay um den lukrativen Mobile Payment-Kuchen. Auch von Google wird erwartet die Bemühungen um den eigenen Wallet-Dienst dieses Jahr wieder hochzufahren, wenn Apple sich schon die Mühe macht NFC-Zahlungen endlich cool zu machen. Ein Weg: Google Wallet als vorinstallierte App auf neuen Geräten.

Das echte Geschäft ist nicht in den echten Geschäften zu finden

+ Forget Stores: Apple Pay Is Already Taking Over Mobile Shopping
In Richtung Google und das Potential von Android geht auch der Ruf im Fazit dieses Artikels, der das wahre Potential von Apple Pay (und Konkurrenten) nicht in physischen Geschäften sieht, sondern beim Mobile Shopping. Eintrittskarten kaufen, Crowdfunding-Projekte unterstützen und so.

In der Realität bremst der langsame Konsument

+ Study: Consumers Slow to Get Into Mobile Payments
Auch wenn die Nutzerzahlen steigen, ist Mobile Payment noch lange nicht im Alltag der Menschen angekommen.

Herausforderungen der Globalisierung

+ Why Apple Pay Is Having Big Trouble in China
China ist einer der größten und wichtigsten Mobile Payment-Märkte. Aber das Land hat seine ganz eigenen Regeln. QR-Codes bspw. wären bei den Kunden im Alltag wohl beliebter als die NFC-Technologie, auf die auch Apple Pay setzt.

Studie: Apple Pay kommt nicht voran

+ Apple Pay has been a ‚disappointment‘ to nearly half its users
Laut einer aktuellen Studie kämpft Apple Pay mit geringen Nutzerzahlen und Frustration auf seiten der Nutzer. 79 Prozent der Besitzer eines iPhone 6 oder 6 Plus hätten demnach Apple Pay noch nie ausprobiert. Von denen, die es gemacht haben, hätten zwei Drittel Probleme beim Bezahlvorgang gemeldet.


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