Immer wieder wird die Frage nach der Killer-App für Bitcoin gestellt, also der Anwendung, die das Potential hat, Bitcoin und das Interesse daran in kurzer Zeit enorm wachsen zu lassen und das digitale Geld bzw. die Blockchain endlich massentauglich zu machen. Eine wirklich überzeugende Antwort gibt es bislang jedoch nicht.
Das frustriert manch einen Enthusiasten, Gründer und Investor, allerdings überrascht es auch nicht. Denn schaut man sich all die Felder an, in denen Bitcoin künftig eine Rolle spielen wird – transantionale Überweisungen, Entwicklungspolitik, Banking ohne Banken, Mikro- und Nanopayment im Netz, Machine-to-Machine-Payment, Crowdfunding (um nur ein paar zu nennen) – dann ist offensichtlich, dass es nicht die eine Killer-App geben kann.
Bitcoin ein vielschichtiges Phänomen
Denn Bitcoin ist enorm vielschichtig und der Bio-Bauer, der seine Gemüsekisten für Bitcoins verkauft, weil die offizielle, staatliche Währung nicht stabil ist, hat auch ganz andere Probleme als der Musiker, der seine Musik kostenlos ins Netz stellt und auf Support-Zahlungen hofft.
Für beide kann Bitcoin zwar eine Lösung sein, aber eben nicht mit einer einzigen Anwendung. Denkt man dann noch an den Spielautomatenhersteller, der seinen Kunden den Stress mit Klein- und Wechselgeld ersparen möchte oder an den Reisenden, der seine Bitcoins als leichtes und diebstahlsicheres Reisegeld in jedem Land der Welt einsetzen möchte, erübrigt sich eigentlich die Frage nach der einen Killer-App.
Wer ist die Bitcoin-Killer-App?
Nichtsdestotrotz gibt es jedoch auch bei Bitcoin Faktoren, die die gesellschaftliche Etablierung maßgeblich vorantreiben können. Die Frage ist jedoch nicht, welche Anwendung, welcher Service oder welches Produkt das sein könnte, sondern wer?
Ich vertrete schon lange die begründete Ansicht, dass das die Jugend ist. Und ich bin mit dieser Auffasung nicht alleine. Hier mal zwei weitere Artikel, die das untermauern: „Youth are the ‚killer app‘ of Bitcoin“ und „15-Year-Old ‚Bitcoin Kid‘ Wants to Make Ethereum Easier“. Und falls jemand überlegt, wie man die Jugend schnell auf Bitcoin heiß machen könnte: auch hierfür gibt es schon spannende Ideen.
Die Zeit spielt für die Digital Money Natives
Darüber hinaus gibt es noch ein ganz wichtiges Argument, das für die Digital Money Natives spricht: die Zeit. Bitcoin gibt es jetzt schon seit sieben Jahren und je länger es existiert, desto selbstverständlicher wird der Umgang damit für die Kinder und Jugendlichen, die das Netz für sich entdecken.
Mich stimmt das jedenfalls alles sehr optimistisch.
Bild: Lars Plougman (CC BY-SA 2.0)
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