bitcoininstead

Hätteste mal lieber Bitcoin gekauft …

Auf den ersten Blick erscheint das, was BitcoinInstead.com macht, beliebig und banal: Es rechnet aus, wie viel Geldwert man heute besäße, wenn man, anstatt ein neues Smartphone zu kaufen, das Geld zum damaligen Zeitpunkt in Bitcoins investiert hätte.

Ich selbst komme dabei noch ganz gut weg. Meine rund 350 Euro von damals wären jetzt „nur“ rund 1850 Euro wert. Wer dagegen gerade ein iPhone 4s in den Händen hält, muss überlegen, ob der Kauf des Smartphones die halbe Million wert gewesen ist, die man jetzt besäße, wenn man das Geld damals in rund 200 Bitcoins investiert hätte, statt in ein Statussymbol, das so schnell an Wert verliert. Nach drei Jahren ist so ein Ding nämlich abgeschrieben.

Mehr als nur Hättendetten

Und genau hier liegt das, was mich dann doch an BitcoinInstead.com begeistert. Unter der vermeintlichen Hätte-hätte-Fahrradkette-Oberflächlichkeit verbirgt sich nämlich eine kleine aber feine Kapitalismuskritik.

Denn gerade Smartphones mit ihren übertrieben kurzen Erneuerungszyklen sind ein schönes Beispiel, wie Hype und Marketing das subjektive Interesse (Geld machen, Statussymbol etc.) unverhältnismäßig stark über kollektive Interessen (Umweltschutz, verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen, Arbeitnehmerrechte und soziale Standards in den Produktionsländern etc.) erheben.

Wenn Bitcoin daher Menschen dazu bringt, ihren Smartphone-Konsum kritisch zu reflektieren, dann ist das gut. Mal ganz davon abgesehen, dass BitcoinInstead eine von potentiell unendlich vielen Datenspielereien ist, die man mit den offenen Daten von Bitcoin machen kann. Bitte mehr davon!


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