Dieses Video hier ist ein Fundstück, aus einem Smithonian-Artikel, der der Frage nachgeht: What Was the First Thing Sold on the Internet? Die wenig überraschende Antwort: Marihuana.
Irgendwann zwischen 1971 und 1972 kauften demzufolge Studierende der Stanford University über das Arpanet, dem Vorläufer des Internets, Gras bei Studierenden des MIT. Zwar fehlen weitere Quellen, um den Vorgang endgültig zu verifizieren, andererseits ist aber auch nicht sonderlich unrealistisch, dass das tatsächlich so passiert ist.
https://youtu.be/eGyhA-DIYvg
Per Definition zur schönen heilen Welt
In jedem Fall sähe das aber gar nicht gut aus, wenn dieser Drogenhandel offiziell als erste jemals getätigte E-Commerce-Transaktion in die Geschichtsbücher eingehen würde. Daher wird dieser Handel (zumindest in obigem Werbevideo) kurzerhand aus dem Begriff E-Commerce herausdefiniert.
Drogen zu kaufen, egal ob über das Netz oder nicht, war damals schließlich illegal und (das ist ja allgemein bekannt) im Internet werden offiziell keine verbotenen, sondern ausschließlich legale Güter gehandelt. So etwas wie „Drogen-E-Commerce“ kann es also logischerweise gar nicht geben.
Das ist eine etwas merkwürdige Argumentation, insbesondere wenn man bedenkt, dass moralisch im Graubereich agierende Branchen wie bspw. die Pornoindustrie und ja, auch der Drogenhandel, historisch betrachtet maßgebliche Treiber neuer Technologien sind. Ohne sie würde es den offiziellen E-Commerce von heute (noch) gar nicht geben.
Ich finde es also durchaus legitim zu sagen, dass einer der ersten Verkäufe über das Netz wohl Drogen waren. Das gibt es nichts Schönzureden.
Erste Bitcoin-Transaktion war nicht illegal
Zumal es das auch einfacher macht, wenn mal wieder jemand mit dem schlichten Argument kommt, dass Bitcoin verboten oder streng reguliert werde müsse, weil damit ja so viel Drogen im Netz gehandelt würden. Denn dann kann man darauf verweisen, dass es schon vor mehr als 40 Jahren bei einer der ersten Web-Transaktionen überhaupt um Drogen ging. Beim ersten echten Bitcoin-Handel ging es hingegen lediglich um zwei vollkommen harmlose Pizzen.
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