Heute ist ein guter Tag. Denn zum einen ist Genesis Day – der achte Jahrestags des allerersten jemals gemined’en Blocks der Bitcoin-Blockchain. (Siehe dazu auch: Happy Genesis Day, Bitcoin!)
The Coinspondent ist endlich wieder online!
Vor allem aber ist es für mich persönlich ein sehr freudiger Tag, denn nach über einer Woche unfreiwilliger Auszeit, ist diese Seite wieder online (und damit auch der nervige „Service Temporarily Unavailable“-Fehlercode endlich verschwunden).
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Pünktlich nach Weihnachten wurde The Coinspondent nämlich durch eine DDoS-Attacke gezielt angegriffen und lahmgelegt. Für eine Website dieser Größe und Reichweite eigentlich eher ungewöhnlich, kam der Angriff dennoch nicht überraschend.
Denn es war niemals das Ziel dieser Seite, nur Heile-Welt-Schönwetter-Journalismus zu machen oder eine klickzahlenoptimierte PR-, Schleichwerbungs- und Affiliate-Programm-Plattform zu sein (wie es leider so viele „Bitcoin-News“-Seiten sind), sondern ein unabhängiges Medium, dazu da, das Phänomen Bitcoin in all seinen Facetten zu beobachten, zu beschreiben und zu begleiten.
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Natürlich wäre es einfacher, sich dabei nur auf die netten und positiven Dinge zu konzentrieren – von denen es ja auch erfreulich viele gibt. Wichtig ist es jedoch, die Augen nicht vor den negativen Entwicklungen zu verschließen. Denn es ist ebenso naiv wie irreführend, Bitcoin als Phänomen ohne Schattenseiten darzustellen zu wollen. Wer das macht, will seine Leser für dumm verkaufen.
Wer andersherum jedoch in den Schatten leuchtet, muss damit rechnen, jemanden aufzuschrecken, der sich nicht ohne Grund dort verborgen hält. Nicht jeder mag Kritik. Besonders dann nicht, wenn sie das eigene Geschäftsmodell betrifft.
DDoS-Angriff: Das ist passiert
Es ist wichtig an dieser Stelle zu sagen, dass ich nicht alles von dem Folgenden beweisen kann. Die eindeutigen Fakten, die ich habe, sind die, dass kurz nach Weihnachten von einem Moment auf den anderen eine Vielzahl willkürlicher Anfragen, von einer Vielzahl wechselnder IP-Adressen eingingen, die versuchten ungewöhnlich lange Verbindungen zu halten, was meinen Server letztlich in die Knie zwang. Erst die Implementation gezielter DDoS-Gegenmaßnahmen brachte die Seite heute wieder online.
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Was ich nicht mit letzter Sicherheit weiß, ist, wer dafür verantwortlich ist. Doch die Indizien deuten stark in eine Richtung: „Scammer“, „Kleptocoiner“ oder wie man diese Sorte „Geschäftsleute“ auch immer nennen möchte.
- Der Artikel Finanztest warnt vor Onecoin und Swisscoin, den ich im August online gestellt habe, war binnen weniger Wochen der meist abgerufene Einzelartikel dieser Website.
- Beim Folge-Artikel: Noch mehr Warnungen vor Onecoin & Co. von Mitte Dezember verlief es ähnlich. Kurz nach Veröffentlichung schossen die Zugriffe aus der ganzen Welt in die Höhe und lagen von einem Tag auf den anderen mehr als 12-mal so hoch wie an einem Durchschnittstag.
- Bei der Recherche zu dem Thema wurde ich davor gewarnt, mich öffentlich dazu zu äußern, weil ich damit ein Dorn im Auge von Leuten sei, die ihr sehr ertragreiches Geschäftsmodell mit allen Mitteln verteidigen würden.
- Es ist bekannt, dass selbige Leute kritische Onlinequellen als Bedrohung sehen. Sie instruieren ihr potentiellen „Kunden“ das Thema nicht zu googeln oder suchen nach Wegen, kritische Blogger abzumahnen.
- Es gibt wenig legale Möglichkeiten gegen die obigen Posts vorzugehen, weil sie keine unbegründeten Behauptungen beinhalten, sondern nur Tatsachen und Berichte anderer zusammenzutragen.
- Leute, die sich durch obige Beiträge auf den Schlips getreten fühlen könnten, bewegen sich soziokulturell in einem Millieu, das dem von Anbietern von DDoS-Attacken nicht fern ist.
- Zwischen den Tagen ist wirklich eine hervorragende Zeit, wenn man verhindern will, dass so ein Angriff schnell und effizient abgewehrt werden kann.
Das alles sind für mich schon recht stichhaltige Indizien. Was letztlich aber noch mehr Gewicht in die Waagschale wirft: Es gibt niemand anderen, der einen rationalen Grund hätte, seine Ressourcen zu nutzen, um meine Seite anzugreifen. Denn schließlich ist Ziele für DDoS-Attacken auszuwählen, letztlich immer auch eine ökonomische Entscheidung.
Fazit und Konsequenzen
Stellt sich die Frage, ob sich der Angriff gelohnt hat? Ja, wenn es darum ging diese Seite still zu legen (wenn auch nur vorübergehend), aber noch viel mehr, wenn es darum ging, schlechte Laune zu verbreiten. Ist ja nicht so, dass es in dieser Zeit nichts anderes zu tun gäbe, als Logfiles zu analysieren, endlose Telefonate zu führen und Datenströme zu überwachen.
Insofern möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bedanken, bei all denen, die sich gemeldet, Hilfe angeboten und geholfen haben. Allein für die Moral ist es sehr gut, wenn man merkt, dass all die Arbeit hier nicht nur für mich relevant ist.
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Nichtsdestotrotz gilt es aber Ausfälle wie diesen künftig zu vermeiden. Denn mehr als eine Woche Ausfall ist Mist. Sowohl für euch, als auch für mich. Und man kann sich ja nicht immer darauf verlassen, dass der Bitcoin-Kurs in solchen Zeiten die Stimmung hebt, wie er es in den letzten Tagen getan hat.
Darum: Unterstütze The Coinspondent!
Insofern muss ich wohl aufrüsten. Doch das kostet Geld. Und wie man sieht, war die Spendenbereitschaft der hiesigen Leserschaft in vergangenem Jahr – nun ja – eher verhalten. Soll heißen, die digitale Kaffeekasse deckt hier aktuell nicht einmal die Serverkosten. Das muss sie auch nicht zwingend, aber der aktuelle Angriff hat gezeigt, dass Erweiterungen unumgänglich sind, wenn The Coinspondent als unabhängiges, kostenloses und werbefreies Bitcoin-Medium in gleicher Qualität bestehen bleiben soll. Als Medium, das nicht nur über die schöne heile Welt, sondern auch weiterhin kritisch über die Schattenseiten des Phänomens Bitcoin berichtet und aufklärt.
Daher habe ich mich entschieden an dieser Stelle noch einmal explizit um Unterstützung zu werben. Denn in den letzten drei Jahren ist hier einiges an Material zusammengekommen, das es wert ist, erhalten und ausgebaut zu werden.
Wenn du hier also immer mal wieder Blog-Beiträge liest, den Honigdachs-Podcast hörst, den Newsletter abonniert hast, die regelmäßige Presseschau schätzt, das Link- und Medienarchiv nutzt und von all dem intellektuell oder ökonomisch profitierst, oder der Überzeugung bist, dass es wichtig ist, für das Thema Bitcoin ein Medium und Sprachrohr wie dieses zu haben, dann solltest du überlegen, ob dir das nicht auch einen kleinen Obulus wert ist. Vor allem, wenn du diese Seite oder eines ihrer Angebote in den letzten Tagen vermisst hast.
Zumal wir, wenn wir ehrlich sind, davon ausgehen können, dass der steigende Bitcoin-Kurs dir in den letzten drei Wochen höchstwahrscheinlich den nötigen finanziellen Spielraum dafür eröffnet.
Lass die Idioten nicht gewinnen!
So oder so. Das hier ist die beste Gelegenheit dein Karma-Konto im neuen Jahr gleich mal ein bisschen aufzuladen und du kannst dir sicher sein, dass dein Geld einem relevanten Anliegen zu Gute kommt. Nutze die Gelegenheit und leiste deinen Beitrag!
Wir dürfen die Idioten nicht gewinnen lassen.
bzw. 1HeYBu495WjWMwjyKHCxX4ck6aAQRzivcJ
(Link öffnet Standard-Bitcoin-Wallet auf dem Rechner, falls vorhanden)
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