Aktuell ist im Bitcoin-Preis ja wieder ordentlich Dynamik. Zwar hat sich der Kurs seit dem markanten Einbruch vor zwei Wochen wieder einigermaßen gefangen und mäandert aktuell um die 6500 US-Dollar-Marke. Der Weg dahin war kein gerader, sondern auf Grund einiger signifikanter Auf und Abs von spürbarer Volatilität geprägt.
Doch kann man genau genommen ja gar nicht von dem Bitcoin-Preis reden. Bitcoin hat ja nicht nur einen, sondern viele Preise. Diese bilden sich nämlich immer dort, wo Angebot und Nachfrage zusammenkommen. In der Regel sind das die Börsen im Netz. Aus den Daten der Börsen kann man dann zwar einen Mittelwert bilden, den man als so etwas wie den Bitcoin-Preis bezeichnen könnte. Man sollte aber trotzdem nicht vergessen, dass dieser Mittelwert global dennoch ziemlich große Differenzen beinhalten kann.
BitcoinPriceMap – Wo Bitcoins auf der Welt aktuell wieviel kosten
Mit der BitcoinPriceMap hat der Brasilianer Miguel Medeiros nun eine Karte entwickelt, die diese Unterschiede sehr anschaulich darstellt. Dafür zieht er sich die Daten von den Börsen in verschiedenen Ländern, rechnet alles in US-Dollar um und stellt die Ergebnisse auf einer Weltkarte gegenüber.
Das ist insofern interessant, als dass mir vorher nicht klar war, wie groß die Preis-Unterschiede in einzelnen Regionen tatsächlich sind. Dass Bitcoins in Nigeria bspw. vergleichsweise teuer sind (zehn Prozent über globalem Mittel) überrascht mich weniger. Dass Argentinien da jedoch nahezu gleichauf liegt, schon. Insbesondere da ein Bitcoin in Venezuela aktuell kaum teurer ist als im gemittelten Rest der Welt. Und warum ein Bitcoin in Australien gerade rund 1000 US-Dollar billig ist als überall sonst, wirft natürlich auch Fragen auf.
Zu wenige Börsen beschränken die Aussagekraft
Ein Teil der Antwort könnte dabei, wie so oft, in der dünnen Datenbasis liegen. Denn sonderlich breit ist die Auswahl der Börsen, die herangezogen werden, nicht. Außerdem scheinen viele eher klein zu sein. Von den meisten habe ich zumindest noch nie etwas gehört. Wobei das natürlich nichts heißen muss.
Aber selbst in den Ländern mit vielen und vor allem volumenstarken Börsen – USA, China etc. – wird bislang jeweils nur eine einzige Börse als Quelle herangezogen. Oder eben gar keine, wenn es wie bei uns in Deutschland, keine gibt. Und wo verortet man denn eigentlich Börsen wie Binance, die letztlich keinen festen Standort haben, sondern immer in die Jurisdiktion wechseln, die für sie gerade am vorteilhaftesten ist?
Gutes Tool für einen Perspektivwechsel
Doch auch wenn es für die BitcoinPriceMap methodisch noch Luft nach oben gibt, ist sie auch so schon jetzt ein wirklich interessantes Tool, das hilft, das eigene Verständnis und die eigene Persepktive auf Bitcoin zu erweitern und interessante Fragen aufwirft, über die man sonst vielleicht so nicht nachgedacht hätte.
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