Zumindest langsam und erst einmal nur thematisch, aber hey! Für die Bundebank ist das ein Riesenschritt. Bisher ist sie in Wort und Tat ja eher Bitcoin-avers aufgetreten.
Bundesbank erhebt offizielle Bitcoin-Zahlen
In ihrer aktuellen Veröffentlichung Zahlungsverhalten in Deutschland 2014. Dritte Studie über die Verwendung von Bargeld und unbaren Zahlungsinstrumenten widmet sie Bitcoin nun nicht nur einen eigenen Infokasten, sondern hat in der Datenerhebung erstmals auch einen „kleinen Frageblock zu virtuellen Währungen wie Bitcoins“ untergebracht. Das ist auch angebracht, denn der neue thematische Schwerpunkt der repräsentativen Studie lag auf „baren versus unbaren Zahlungsinstrumenten“.
Kritik und Einordnung der Daten
Die Datenerhebung fand dabei von Mai bis Juli 2014 statt. In Bitcoin- und Internet-Zeitrechnung sind diese mehr als acht Monate eine durchaus relevante Zeitverschiebung, die man bei der Interpretation der Ergebnisse aus heutiger Sicht berücksichtigen muss. Die täglichen Transaktionen sind im Verhältnis zwar nur geringfügig gewachsen, ob die Bekanntheit und die Nutzungszahlen jedoch immer noch valide sind, kann man zumindest anzweifeln.
Zumal das Studiendesign in diesem Punkt einen großen Schwachpunkt hat. Es wurden nämlich nur Personen ab 18 Jahren befragt und damit die Bitcoin-Nutzergruppe der jüngeren Digitale Money Natives außen vor gelassen. Dass aber gerade die jüngeren Bevölkerungsgruppen sehr affin für digitales Geld sind, legt die Bundesbank-Studie selbst nahe. Immerhin bescheinigt sie Bitcoin in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen mit 41 Prozent den höchsten Bekanntheitsgrad.
Nach dem Klick der Bundesbank-Text zu Bitcoin in voller Länge. Die gesamte Studie gibt es hier.
Virtuelle Währungen am Beispiel Bitcoin
Bei Bitcoin handelt es sich um das prominenteste Beispiel einer virtuellen Währung. Dabei bezeichnet der Begriff Bitcoin sowohl die entsprechenden Einheiten als auch das Zahlungssystem. Zu unterscheiden ist zwischen der Zahlungs- und der Wertaufbewahrungsfunktion von virtuellen Währungen. Das Bitcoin-Zahlungssystem ermöglicht die weltweite Übertragung von Bitcoin-Einheiten innerhalb kurzer Zeit. In der Vergangenheit war Bitcoin vor allem wegen des z. T. sehr stark schwankenden Kurses, aber auch wegen diverser Diebstähle bei Online-Verwahrern der Bitcoin-Einheiten im Fokus der Presse. Neben Bitcoin gibt es noch weitere virtuelle Währungen, die jedoch bisher kaum Bedeutung haben.
Die Ausgabemenge von Bitcoins ist grundsätzlich beschränkt auf 21 Millionen Einheiten. Derzeit sind knapp 14 Millionen ausgegeben. Die Nutzung dieser Einheiten als Zahlungsmittel ist jedoch noch sehr gering: Tagtäglich werden nur ungefähr 80.000 bis 105.000 Transaktionen12 weltweit mit Bitcoin durchgeführt. Zum Vergleich: Arbeitstäglich werden allein in Deutschland gut 25 Millionen Überweisungen ausgeführt.13 Die Zahlen veranschaulichen, dass es sich bei Bitcoin bisher um ein Nischenphänomen handelt.
Lediglich 28 % der Teilnehmer an der Befragung gaben an, Bitcoin zu kennen. Den höchsten Bekanntheitsgrad hat Bitcoin bei den 18- bis 24-Jährigen, von denen immerhin 41 % bereits von Bitcoin gehört haben. Entsprechend gering sind auch die Nutzungszahlen der virtuellen Währung: Lediglich 2 % derjenigen Befragten, die Bitcoin kennen, besitzen auch welche, 6 % von ihnen planen den Kauf bzw. die Nutzung. Dieser kleinen Anzahl an Personen stehen 84 % der Befragten gegen- über, die derzeit nicht vorhaben, Einheiten der Währung zu kaufen oder zu nutzen.14
12 Einbezogen sind dabei alle Bitcoin-Übertragungen, unabhängig davon, ob ein Kaufgeschäft Anlass für die Übertragung war. Quelle: https://blockchain.info/de/charts/n-transactions.
13 Bei 250 Arbeitstagen pro Jahr. Quelle: http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Statistiken/Geld_Und_Kapitalmaerkte/Zahlungsverkehr/zvs_daten.pdf?__blob=publicationFile
14 Acht Prozent der Befragten, die Bitcoin kennen, machten keine Angabe zu Besitz oder potentiellen Kaufabsichten.
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