Bitcoin-Presseschau

Bitcoin-Presseschau #80

Die Bitcoin-Presseschau fasst derzeit in etwas größeren Abständen die wichtigsten Informationen, Entwicklungen und Links aus dem Bereich Bitcoin und digitales Geld zusammen. Für den Zeitraum vom 16. November bis 7. Dezember 2015 mit folgenden Themen:

  • #Bitcoin Kurs
  • #Thema: Sex, Bomben, Spritpreis, Bitcoin, Terror!!!
  • #Grundlagen: Scaling Bitcoin zeigt Community-Differenzen / Banken sehen Zeit für Bitcoin gekommen / Bitcoins richtig vernichten / 5 Tipps einen Bitcoin-VC zu finden / Blockchain-Ideenwettbewerb
  • #Politik: Bankenverband bezieht gegenüber Bundestag Stellung zu Bitcoin
  • #Technologie: der „Bitcoin Computer“ – hop oder top?
  • #Business: Visa Europes Pläne für das Remittances-Geschäft / Erste Bitcoin-„Geldkarte“ / FinTech-PR ohne Inhalt
  • #Wissenschaft: Bitcoin als Chance für Krisengebiete?
  • #Kultur: Die Blockchain als Hoffnung fürs Music-Biz / Vietnamesisches Bitcoin-Popcorn-Kino
  • #International: Estlands nutzt Blockchain für E-Bürgerschaft / Russlands Pläne gegen Bitcoin / Bitcoins sollten in das Portfolio der Zentralbank von Barbados
  • #Weihnachten: 21 Millionen Teile!

#Bitcoin-Kurs

Bleibt weiter im Aufwärtstrend und liegt derzeit knapp unter 400 US-Dollar.

coindesk-bpi-chart

#Thema

Achtung! Bitcoin, die Währung des Terrors! Bitte klicken Sie jetzt!

„Sex, Bomben, Spritpreis! Das sind die Reizwörter, die Klickzahlen garantieren. Egal, worum es geht.“, erzählte uns einst der Gast im Seminar, in dem es um Online-Berichterstattung ging. Er war damals Redakteur bei einem großen deutschen News-Portal, das noch heute als eines der klick-geilsten, aber auch klick-erfolgreichsten gilt. Was er mittlerweile macht, weiß ich nicht.

Trotzdem musste ich in den vergangenen Wochen immer wieder an seine Worte denken und an das, was er uns über das Medienbusiness erzählte. Klickzahlen, Reizwörter, egal wie. Denn genau in diese Scheuklappen-Denke ist die breite Medienlandschaft getappt. Nur, dass die Reizwörter dieses Mal „Bitcoin“ und „Terror“ waren. Auf einmal, so schien es, müssen alle darüber berichten, egal wie.

Zugegeben, die Öffentlich-Rechtlichen haben meist noch die Kurve gekriegt, in dem sie einen Experten zu Wort haben kommen lassen, der dann fachkundig eingeschätzt hat, dass das alles gar nicht so wild ist. Allerdings haben selbst diese Redaktionen übersehen, dass es eigentlich keine verlässliche Faktenlage gibt, auf der man die Bitcoin-Terror-Sau gerechtfertigterweise durchs Dorf treiben kann.

So wurde aus einem Thema, das man zwar mal kritisch beleuchten kann, auf einmal ein vollkommen ungerechtfertigter Hype und ich bezweifle, dass die auf Snack-Content konditionierten Nutzer die vielen Beiträge auch alle bis zu dem Fazit konsumiert haben, dass eigentlich alles halb so wild ist. Was hingegen im Gedächtnis bleiben wird, ist: „Die Terroristen nutzen Bitcoin! Das war doch neulich groß in den Schlagzeilen!“. Mir wurde diese Aussage zumindest schon in Gesprächen entgegengebracht.

Allerdings gab es auch wirklich gute Berichte zu dem Thema und wer sich eine fundierte Meinung bilden will, der braucht nur diese drei Artikel zu lesen:

#Grundlagen

China’s Miners Heat Up Debate at Scaling Bitcoin Hong Kong – Coindesk

#Blocksize #Zwischenstand #China und der Rest der Welt
Dieser Artikel zum Scaling Bitcoin Workshop in Hong Kong fasst die technischen, ideologischen und kulturellen Schwierigkeiten zusammen einen Konsens in der Blocksize-Debatte zu finden.

Deutsche Bank: Blockchain Tech Will Go Mainstream in Next Decade – Coindesk

#Deutsche Bank #Blockchain #Mainstream
Manche behaupten, dass es eine Generation dauern werde, bis die Blockchain-Technologie in der Mitte der Gesellschaft angekommen sei. Die Deutsche Bank ist da optimistischer. Sie setzt den Zeitraum mit „nur“ zehn Jahren an. Goldman Sachs ist sogar noch zuversichtlicher: Blockchain is Ready Für Centre Stage.

How to destroy bitcoins? – Antoine Le Calvez

#Bitcoin #verbrennen #verlieren
Über das Verbrennen von Bitcoins habe ich vor einer Weile schon geschrieben. Antoine Le Calvez geht dabei noch mehr ins Detail und will dabei entdeckt haben, dass mehr als zehn Bitcoins nicht nur verbrannt, sondern sogar ganz aus der Blockchain verschwunden sind.

5 Insights from a Bitcoin Founder Seeking Funding – Coindesk

#Bitcoin-Startup #Finanzieren #Erfahrungen
Simon Burns teilt seine Erfahrungen, die er auf der Suche nach Investoren im Bitcoin-Ökosystem gemacht hat. Die erste: „Don’t talk to VCs who don’t get bitcoin, ever.“, gilt dabei nicht nur für Gründer. Ersetzt man „VC“ durch „Redakteur“, trifft das auch meine Erfahrungen im Journalismus ganz genau auf den Punkt. Aber, und das die gute Nachricht, es wird besser.

Blockchain hast he potential to change society. How would you use it? – Bank of England

#Blockchain #Gesellschaft #Crowdsourcing
Wie kommt man als Bank gleichzeitig an gute Ideen, was sich mit der Blockchain alles machen ließe und an die klugen Köpfe, die das auch umsetzen wollen? Indem man einen niedrigschwelligen Ideen-Wettbewerb ausschreibt und die Gewinner bekommen Praktika bzw. direkt durchs graduate programme assessment centre geschleust werden. Für Kurzentschlossene: Einreichungsfrist ist heute!

#Politik

Antworten des Bankenverbands auf die Fragen des Ausschusses Digitale Agenda für das Fachgespräch „Digitalisierung der Finanzbranche“bundestag.de

#Bitcoin #Deutschland #Meinung
Der Bundesverband deutscher Banken antwortet auf Fragen des Ausschusses Digitale Agenda. In Frage 10 (ab Seite 10) geht es u.a. um Bitcoin. Das Statement des Bankenverbandes: „Viel relevanter für die Entwicklungen der Finanzdienstleistungsbranche ist aus unserer Perspektive die hinter den Bitcoins liegende Blockchain-Technologie. Die Blockchain-Technologie hat das Potenzial, die gesamten heutigen Abwicklungssysteme z.B. im Wertpapierbereich, möglicherweise auch im Zahlungsverkehr, zu revolutionieren.“

#Technologie

21 Bitcoin Computer – the Macintosh of Bitcoin – Brave New Coin

#21 Inc #Mining #erster Eindruck
Kürzlich hat 21 Inc damit begonnen die ersten „Bitcoin-Computer“, also Raspberry Pi 2-Einheiten mit integriertem Bitcoin-Mining-Chip auszuliefern. Piotr Piasecki nimmt das mit 400 Dollar nicht gerade günstige Gerät und seine Anwendungsmöglichkeiten kritisch unter die Lupe.

#Business

Hands On With Visa Europe’s Bitcoin Remittance App – Coindesk

#Visa Europe #Blockchain #Remittances
Visa Europe
möchte die Blockchain für internationale Geldtransfers nutzen und hat dafür nun eine App vorgestellt, die das dahinterstehende Konzept demonstriert.

Introducing the Shift Card – Coinbase

#Bitcoin #Kartenzahlung #USA
Coinbase
bietet den Bewohnern in 24 US-Bundesstaaten neuerdings eine debit card (hierzulande umgangssprachlich „Geldkarte“), mit der man direkt in Bitcoin überall dort bezahlen kann, wo das auch mit der Visa-Kreditkarte möglich ist. Grundsätzlich ist das eine interessante Konkurrenz zu dem Oligopol der etablierten Kartendienstleistern. Allerdings ist schwer zu erkennen, wo für den Kunden der Mehrwert liegt. Denn das Konzept gibt aus Kundensicht viele der eigentlichen Vorteile von Bitcoin auf: Privatsphäre (die Finanzdaten landen statt bei Visa nun bei Coinbase & Partner), Preisvorteil (Coinbase kündigt indirekt Gebühren an) und die Geschwindigkeit war bei Kartenzahlungen für den Kunden auch bisher kein Problem. Auch die Nutzer schwanken bisher zwischen „like the convenience of spending“ und „It’s everything that sucks about credit cards, applied to Bitcoin.”

Deutlich spannender sind da gänzlich neue Karten-Konzepte, wie bspw. das von Mycelium.

Übersetzungshilfe für eine Fintech-Pressemitteilung – Handelsblatt

#FinTech #viel Heiße Luft #BlaBlaBla
Sehr unterhaltsam. Das Handelsblatt greift sich aus der Flut von Pressemitteilungen, die um Aufmerksamkeit kämpfende FinTech-Startups verschicken, exemplarisch die von Lendico heraus und befreit sie von leeren Worthülsen und Heiße Luft-Formulierung. Passend dazu die aktuelle Folge des FinTech-Podcasts, in dem es um FinTech PR geht.

#Wissenschaft

Boston University Researchers Explore Bitcoin in Conflict Zones – Coindesk

#Krieg #Staatsversagen #Bank-Alternativen
Absolut relevante Fragestellung: Welche nützliche Rolle kann digitales, nicht-staatliches Geld in Krisengebieten spielen, in denen staatlichen Strukturen nicht (mehr) existieren.

#Kultur

Diese Technologie soll die Musikindustrie auf den Kopf stellen – Süddeutsche Zeitung

#Blockchain #Musik #Projekte
Toller Artikel, der mit Ujo und Peertracks zwei Projekte vorstellt, die mit Hilfe der Blockchain das Musik-Business verändern wollen und dabei auch nicht die großen Herausforderungen auslässt, die bewältigt werden müssen.

„Der Bitcoin-Raubüberfall“ – Youtube

#Bitcoin #Kino #Vietnam
Schicker Popcorn-Kino-Trailer Sieht ein bisschen aus wie die Ocean‘s Trilogy, nur eben mit Bitcoin und in Vietnam. Würd ich mir anschauen.

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#International

Bitnation and Estonian government start spreading sovereign jurisdiction on the Blockchain – International Business Times

#Estland #Blockchain #E-Residents
Seit dem 1. Dezember kann man E-Resident von Estland sein. Warum das eine bedeutende Nachricht ist, kann jeder nachvollziehen, der schon einmal einen Urlaubstag nehmen musste, um in eine andere Stadt zu reisen, um dort seinen Perso bei einer Botschaft erneuern zu lassen. Ein Vorgang, der eine Viertelstunde dauert und in keinem Verhältnis zu dem Aufwand steht. Warum also nicht die Blockchain nutzen um solche und ähnliche Bürokratien zu vereinfachen? Estland macht den ersten Schritt.

Russland verbietet Bitcoinverkauf – Winheller

#Russland #Bitcoin-Handel #Verbot
Noch ist von viel „soll“ und „werden“ die Rede, aber wenn das so umgesetzt wird, wie hier beschrieben, werden selbst LocalBitcoins-Geschäfte strafbar. Gerade die haben in den letzten zwei Jahren einen enormen Zuwachs erfahren.

Should Cryptocurrencies be included in the portfolio of international Reserves held by the Central Bank of Barbados? – W. Moore, J. Stephen

#Bitcoin #Zentralbank #Barbados
Sollte Bitcoin Teil des Fremdgeld-Portfolios der Zentralbank von Barbados sein? In einem kleinen Maßstab durchaus, sagen zwei Ökonomen des Landes und legen ihr Paper vor.

Wer nun denkt: „Barbados? Was interessiert uns die Zentralbank von Barbados?“, sollte sich mal mit diesem Bericht der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (der „Bank der Zentralbanken“) auseinandersetzen, der den nicht unerheblichen Einfluss beschreibt, den digitale Währungen generell auf Zentralbanken haben kann, weil sie auch deren Einkünfte bedrohen.

#Weihnachten

Noch auf der Suche nach einem Geschenk? Beste Kommentare dazu bei Reddit: „21 Millionen Teile“ und „Diese Blöcke sind mir zu klein!“

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