Bank of England

Bitcoin & The Bank of England (Update)

Das Referendum ist gescheitert und Schottland kommt nicht in die interessante Situation zu überlegen, ob, wenn schon neue eigene Währung, dann vielleicht gleich eine Kryptowährung. In diesem Zusammenhang schade.

Nichtsdestotrotz beschäftigt sich die Bank of England, also die britische Zentralbank, zunehmend mit Bitcoin. Das ist dringend nötig. Immerhin haben sich jede Menge Bitcoin-Unternehmen auf der Insel angesiedelt. Allerdings sind diese derzeit gezwungen ihre Geschäfte im Ausland abzuwickeln, weil sie große Schwierigkeiten haben ein britisches Geschäftskonto zu eröffnen.

Die Bitcoinbörse Bitstamp bspw. sitzt in Berkshire, die Zahlungsabwicklung läuft jedoch über Slowenien. Das hat zwar auch SEPA-Vorteile, ebenso aber die Konsequenz, dass, wenn man Bitcoins kaufen will, die eigene Bank oftmals nachfragt, ob man tatsächlich Geld nach Slowenien überweisen will. Für Nutzer eine merkwürdige Situation, die selbst trotz besseren Wissens jedes Mal aufs Neue eine gewisse Zwielichtigkeit ausstrahlt.

In gleich zwei Artikeln geht die Bank of England nun also in ihrem aktuellen Quarterly Bulletin auf digitale und Kryptowährungen ein:

The economics of digital currencies (pdf) mit den Kernthesen:

„Although digital currencies could, in theory, serve as money for anybody with an internet-enabled device, at present they act as money only to a limited extent and only for relatively few people.

The economics of the schemes as currently designed, both in terms of individuals’ incentives and at a macroeconomic level, pose significant challenges to their widespread adoption.

Digital currencies do not currently pose a material risk to monetary or financial stability in the United Kingdom. The Bank continues to monitor developments in this area.“

Innovations in payment technologies and the emergence of digital currencies (pdf) mit den Kernthesen:

„Modern electronic payment systems rely on trusted, central third parties to process payments securely. Recent developments have seen the creation of digital currencies like Bitcoin, which combine new currencies with decentralised payment systems.

Although the monetary aspects of digital currencies have attracted considerable attention, the distributed ledger underlying their payment systems is a significant innovation.

As with money held as bank deposits, most financial assets today exist as purely digital records. This opens up the possibility for distributed ledgers to transform the financial system more generally.“

Und weil pdf-Artikel alleine so trocken sind, haben sie für ihren You Tube-Kanal (Warum hat eigentlich die EZB keinen You Tube-Kanal?) ergänzend noch mit den jeweiligen Autoren gesprochen. Herausgekommen sind diese beiden total spontanen und ungeschnittenen, aber dennoch ganz interessanten Interviews. Britische Steifheit™ at its best.

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Eine ausführlichere Zusammenfassung der beiden Papers gibt es hier.

Update vom 21.09.2014

Der Ergänzung halber hier die Opinion on ‚virtual currencies‘ (pdf) der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde, die ebenfalls in London sitzt.


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