Bitcoin ist ein Thema, das Schnittmengen zu den verschiedensten Lebensbereichen aufweist. Kunst, Musik und Reisen sind da noch die naheliegendsten. Dass es jedoch konkrete Gedankenexperimente gibt, wie Bitcoin das Geschäft mit edlen Weinen sicherer machen könnte, überrascht mich dann doch. Dabei ist die Idee ziemlich naheliegend.
Gefälschte Weine sind ein großes Probelm
Das große Problem des gehobenen Wein-Business ist nämlich die einwandfreie Provenienz einer teuren Flasche sicher zu stellen. Die Herkunft bestimmt nämlich maßgeblich den Preis einer Flasche und für geschickte Fälscher eröffnet sich hier ein lukrativer Markt, auf dem Händler, Käufer und sonstige Quellen bisher gerne anonym bleiben und Vertrauen ein sehr sensibles Thema darstellt. Wer gibt schon gerne zu einer Fälschung aufgesessen zu sein?
Bitcoin als digitales Herkunfts-Zertifikat für Wein
Die Idee ist es nun jede bedeutende Weinflasche mit der Bitcoin-Blockchain zu verknüpfen. Also auf Ansätze wie bspw. Colored Coins zurückzugreifen, auch wenn diese so nicht explizit genannt werden. Jede Flasche bekommt dabei ihr eigenes Bitcoinfragment zugeordnet, das mit jeder physischen Übergabe der Flasche ebenfalls digital weiter gegeben wird. Über die Blockchain ließen sich dann in Zukunft einwandfrei alle Stationen der Weinflasche nachvollziehen. So zumindest die Theorie.
Die Idee steht im Raum. Jetzt kommen die „Abers“
Denn bevor Bitcoin tatsächlich zum ultimativen Provenienz-Tool und damit zum Retter der feinen Weine werden kann, sind noch einige Hürden zu nehmen. Sicherheitsprobleme werden in den Kommentaren angesprochen. Ebenso die noch zu geringe Verbreitung von Bitcoin und die Tatsache, dass sich das System ja nur für neuere Weine einsetzen ließe. Alte Weine mit fragwürdigen Lücken in der Herkunfstdokumentation würden auch weiterhin traditionell, auf Vertrauensbasis, gehandelt werden müssen.
Alles durchaus berechtigte Punkte. Aber Bitcoin steht ja noch am Anfang und mit ihm die Idee eines digitalen Provenienz-Logbuchs für wertvolle Güter. Nicht nur Weine haben schließlich ein Problem mit fehlenden oder gefälschten Herkunftsnachweisen. Es geht hier also um einen Millionenmarkt.
Aber mal abgesehen davon ist es auch beeindruckend zu sehen, wie Bitcoin und die Blockchain in immer mehr Gesellschaftsbereichen als Option wahrgenommen werden, mit der es sich lohnt ein bisschen rumzuspinnen.
Bild: „What is man …“ von Valerie Hinojosa (CC BY-SA 2.0)
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