Bis zum Mond. Das war das euphorische Ziel, dass sich die frühen Enthusiasten als Minimum für den Kurs des Bitcoin gesetzt haben. Ende 2013 gab es ja auch allen Anlass zur Euphorie. Mehr als 1000 Dollar kostete ein Bitcoin zwischenzeitlich und damals schien alles möglich. Dann kam jedoch die Mt.Gox-Pleite, der Kurs brach ein und der Mond rückte in weite, weite Ferne. Heute, ein gutes Jahr später, ist die Stimmung schon aufgekratzt, wenn der Bitcoin wieder 300 Dollar kostet.
Bitcoin – Realität und Erwartung klaffen weit auseinander
Und zu diesem Zeitpunkt ist bei Reddit passenderweise der Link zu einem, in Bitcoin-Maßstäber geradezu historischen Dokument aufgetaucht, das belegt wie überschwenglich, blind und letzten Endes realitätsfern die Hoffnungen und Erwartungen in den Bitcoin Preis noch vor einem Jahr waren. Damals sollten nämlich 50 Experten den Wert eines Bitcoins im kommenden Jahr – also ungefähr jetzt – voraussagen. Sie verschätzten sich alle deutlich, selbst die realistischeren unter ihnen. Die meisten lagen sogar – um mal in der Mond-Metapher zu bleiben – exorbitant weit daneben.
5000 Dollar. 35.000 Dollar. Sogar bis 100.000 Dollar gingen die Spekulationen. Nur ein einziger Wert lag unter dem derzeit aktuellen Preis. Ein 50 Dollar-Worst-Case-Szenario. Im Durchschnitt – das hat ein Kommentator ausgerechnet – lagen die Erwartungen bei um die 8400 Dollar.
Auf dem Boden der Tatsachen geblieben
Das alles ist natürlich nicht repräsentativ, aber wenn heute noch mal jemand nach dem Preis in einem Jahr fragen würde – die Ergebnisse sähen ziemlich sicher anders aus. Realistischer und ohne Mond-Metapher.
Bild: Eigene Bearbeitung von „Full Worm Moon 2015“ von Flickr-User Glenn Beltz (CC BY 2.0)
Schreibe einen Kommentar