Und das ist gut so. Denn mag die dezentrale Verteilung über das Netzwerk viele herausragende Stärken mit sich bringen, sie birgt auch Schwächen. Und diese Schwächen können sich zu echten Problemen entwickeln. Zum Beispiel, wenn man den aktuellen Bitcoin-Kurs wissen will.
Bitcoin-Wertunterschiede sind für Trader interessant …
Klar, jede Börse und jeder Marktplatz hat eine Anzeige für den aktuellen Kurs. Aber die zugrundeliegenden Daten sind dabei in der Regel immer nur die eigenen. Dass es zwischen denen aber markante Unterschiede geben kann, ist kein Geheimnis.
… aber nicht für Ottonormal-User
Ein einheitlicher, verlässlicher Bitcoin-Preis ist aber eines der zentralen Kriterien, für die angestrebte mass adoption, also für die flächendeckende Verbreitung von Bitcoin. Denn als User will ich im Alltag feststellen können, wie viel meine Bitcoins gerade wert sind. Ich will dabei aber nicht unbedingt nicht wissen, wie viel sie gerade an dieser Börse wert sind oder an jener. Ich will wissen wie viel sie überall wert sind.
Zentralität hat auch ihre Vorteile
Zum Glück gibt es daher Durchschnittsrechner wie Bitcoin Average, deren Ziel es ist die Harmonisierung und Weiterverwendbarkeit von Bitcoin-Daten sicherzustellen.
Diverse Anbieter von Wallet-Apps oder anderen Bitcoin-Dienstleistungen nutzen die zugehörige API bereits als Grundlage, allerdings längst nicht alle. Das führt zum Beispiel auf meinem Handy immer wieder zu dem skurrilen Ergebnis, dass die gleiche Anzahl Bitcoins in der einen Wallet nicht ebenso viel wert ist wie in der anderen. Für mich als erfahrenen User ist das nur nervig. Für Bitcoin-Einsteiger irritierend und abschreckend.
Bitcoin im Daten-Dilemma
Auf der anderen Seite sind zentralisierte Bitcoin-Daten aber auch kritisch. Bitcoin Average bspw. ist zwar ein transparentes Open Source-Projekt, wird letztlich aber von nur zwei Personen betrieben. Ein kritischer Punkt, der wieder Vertrauen in die Integrität erfordert.
Aber Bitcoin Average ist ja auch nicht der einzige Daten-Aggregator und wenn viele verschiedene Anbieter irgendwann auf dieselbe Datenbasis zurückgreifen (was sie bisher aber faktisch noch nicht machen), dann ließe sich auch dieses Problem wieder dezentralisieren.
Außerdem gibt es ja noch institutionelle Player wie bspw. die NYSE, die explizit angekündigt haben mehr Transparenz in die Preisgestaltung von Bitcoin bringen zu wollen. Ein gutes Zeichen dafür, dass Bitcoin bald eine einheitliche, reale Kaufkraft haben könnte.
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