Die New Yorker Börse (NYSE) hat vor ein paar Tagen damit begonnen einen eigenen Index für den aktuellen Bitcoin-Kurs auszugeben, den NYSE Bitcoin Index, kurz NYXBT. In der Pressemitteilung heißt es dazu:
„Der NYXBT-Index wird den Wert einer Bitcoin-Einheit in US-Dollar repräsentieren, gemessen aus laufenden Transaktionen ausgewählter Bitcoin-Börsen, die evaluiert wurden und den Qualitätsstandards der NYSE entsprechen.“
Der „offiziellere“ Bitcoin-Kurs mit schlechteren Daten
Auf den ersten Blick ist das natürlich eine großartige Nachricht, denn ein quasi „offizieller“ Kurs macht den Umgang mit Bitcoin für viele Marktteilnehmer wesentlich einfacher, für manche sogar überhaupt erst möglich. Denn es stimmt schon. Wenn die NYSE mit ihrer Marktmacht und mit dem eigenen Ruf bürgt, dann bewirkt das mehr als wenn ein Open Source Projekt wie bspw. Bitcoin Average die Daten für den aktuellen Kurs bereit stellt.
Wobei letztere aber trotzdem die deutlich valideren Daten haben, denn der NYXBT beruht bisher nur auf den Handelsdaten einer einzigen Bitcoin-Börse: Coinbase, an der die NYSE selbst Anteile hält. Das macht den Index natürlich anfällig, denn Coinbase ist zweifelsohne ein Schwergewicht des Bitcoin-Ökosystems, aber es ist nur ein (amerikanischer) Marktteilnehmer von vielen (globalen) und den aktuellen Bitcoin-Wert nur aus einer einzigen Quelle zu beziehen ist unter statistischen Gesichtspunkten fahrlässig.
Mehr Daten sind geplant
Aber der NYXBT ist auch erst der Anfang. Die NYSE will künftig sowohl noch weitere Indices herausgeben als auch zusätzliche Datenquellen erschließen. Vierteljährlich soll dabei die Methodik überprüft werden und hoffentlich entscheidet das Komitee dann auch häufiger als bisher den aktuellen Index-Wert zu veröffentlichen. Nur einmal am Tag ist für Bitcoin zumindest bisher noch deutlich zu wenig.
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