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Plantoids – zarte Pflanzen im Bitcoin-Ökosystem

Bisher gibt es noch recht wenig Künstler, die sich inhaltlich und technisch anspruchsvoll mit Bitcoin und der Blockchain auseinandersetzen. Dabei gibt es hier ein enormes Potential für kritische Gesellschaftsfragen, wenn man sich traut, digitales Geld und die Blockchain-Technologie konsequent weiterzudenken.

Die !Mediengruppe Bitnik waren die ersten, die das mit ihrem Random Darknet Shopper gemacht haben (der erfreulicherweise seit kurzem wieder aktiv ist und dessen Shopping-Überraschungen noch bis Mitte Februar in London ausgestellt werden). Mit ihrem Plantoid-Konzept erreicht die Künstlergruppe Okhaos nun ein ähnlich hohes Niveau.

Plantoid –  die künstlerische Blockchain-Flora

Sie haben mechanische Pflanzen kreiert, die sich von Bitcoin-Spenden „ernähren“ und, wenn ihre interne Wallet einmal einen bestimmten Betrag erreicht hat, sich reproduzieren, indem sie einen Künstler beauftragen, eine weitere Plantoid-Pflanze zu erschaffen.

Technisch ermöglichen das Smart Contracts, die die Plantoids auf der Ethereum-Blockchain zu „distributed autonomous organisations (DAO)” machen, also digitale Konstrukte, die im Rahmen ihrer programmierten Möglichkeiten eigenständig handeln können.

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Ein Plantoid-Sprößling von Okaos (CC BY 4.0)
Gesellschaftskritische Kunst mit Ethereum und Bitcoin

Was die Plantoids dabei herausragend macht, sind die tiefergehenden Fragen, die sich hinter diesem, auf den ersten Blick recht einfachen Projekt („Pflanzen“, die man mit Bitcoins „gießen“ kann) auftun. Zum Beispiel: Wenn mechanische Pflanzen mit Hilfe der Blockchain schon jetzt Künstler für sich arbeiten lassen können, was werden Maschinen Menschen künftig noch alles auftragen oder gar befehlen können? Wird damit nicht das Bild vom Menschen als Herr über die Maschinen auf den Kopf gestellt? Könnten Menschen künftig von einzelnen Maschinen komplett ökonomisch abhängig werden?

Aber auch ganz abgesehen von der Gesellschaftskritik, mag ich auch die Idee, dass mit den Plantoids das Bitcoin-„Ökosystem“ ab jetzt nicht mehr nur ein rein ökonomisches ist, sondern zumindest stückweit auch ein ökologisches.


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