Ich möchte nicht von mir behaupten ein Kunstexperte zu sein. Allerdings muss mir auch nicht alles gefallen, was unter dem Label „Kunst“ veröffentlicht wird und ich nehme mir das Recht heraus Künstler für ihre Arbeit zu kritisieren, wenn ich das begründen kann. So wie im Fall von Yuri Pattisons „the ideal (v. 0.1)“.
Darin geht es um eine chinesische Bitcoin-Mine im Aufbau und um ganz viel Videomaterial, das scheinbar lust- oder/und konzeptlos zu folgendem Film montiert wurde:
(Zum Skippen der „Meine-Videos-muss-man-von-Anfang-bis-Ende-ansehen“-Künstlerattitüde den Film am besten direkt auf Vimeo schauen)
Ich finde diesen Film insofern enttäuschend, als dass es richtig gute, teilweise einmalige Aufnahmen darin gibt, anhand derer sich wunderbar eine große oder mehrere kleine Geschichten erzählen ließen.
Schönes Setting für zu wenig Inhalt
So wie das Material jedoch aufbereitet ist, wird diese Möglichkeiten grundlos verschenkt, denn sich diesen Film so länger als vier Minuten anzuschauen, nervt. Da hilft auch das ästhetische Gesamtsetting der physischen Ausstellung eines partiell rekonstruierten und mit natürlichen Materialien verfremdeten Mining-Rigs nicht. Zumal auch die Selbstbeschreibung der Arbeit sehr abstrakt bleibt und kaum verrät, warum überhaupt das Ganze.
Möglicherweise bin ich auch nur ein Banause, aber ich mag einfach es nicht, wenn erkennbares Potential so ignorant nicht ausgeschöpft wird. Anstatt einfach nur Rohmaterial aneinanderzureihen hätte es bei diesem Projekt noch reichlich Luft nach oben gegeben.
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