Bitcoin-Presseschau

Bitcoin- & Blockchain Presseschau #91

Die letzte Bitcoin- & Blickchain-Presseschau des Jahres könnte kaum von spannenderen Ereignissen begleitet werden: Kurz vor den Feiertagen hat der Bitcoin-Kurs noch einmal ein echtes Kursfeuerwerk gezündet und innerhalb von zwei Tagen sowohl die 800- als auch die 900 US-Dollar-Marke durchbrochen.

Natürlich zur großen Freude vieler Bitcoiner, die nun allerlei Zahlen, Daten, Memes und Statistiken zusammentragen, um den rasanten Kursanstieg zu feiern.

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Bitcoin nähert sich damit Stück für Stück dem Allzeithoch von Ende 2013 und es gibt nur eine Handvoll Tage, an denen der Kurs jemals höher stand als aktuell. Oder anders gesagt: Es ist nahezu egal, wann man in den vergangenen knapp acht Jahren Bitcoins gekauft hat. Aktuell steht man höchstwahrscheinlich im Plus.

Das ist wichtig festzuhalten, wenn wieder über den „Tod von Bitcoin“™ gesprochen wird oder darüber, dass es sich ja nicht mehr lohne, sich mit Bitcoin zu beschäftigen.

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Stellt sich die Frage, ob all das überraschend kommt? Eher nicht, wenn man sich die Ereignisse der vergangenen Tage, Wochen und Monate anschaut:

  • Marode Banken in Italien, die entgegen aller politischen Versprechungen doch wieder vom Steuerzahler gerettet werden müssen
  • wachsende Kapitalflucht in China
  • enormes Bargeld-Chaos in Indien
  • Hyperinflation in Venezuela
  • politische Unsicherheit durch Brexit, Trump und die Prognosen anstehender Wahlen
  • Schwindendes Vertrauen in Institutionen und vieles mehr

Als stiller Watchdog erfüllt Bitcoin also scheinbar gerade jetzt die wichtige Funktion für viele Menschen eine Alternative zur vermeintlichen Alternativlosigkeit zu sein. Und es gibt derzeit wenig Grund zur Annahme, dass dieses vielschichtige, global verteilte Interesse in absehbarer Zukunft nachlassen sollte.

Aber wenn uns die letzten acht Jahre Bitcoin eines gelehrt haben, dann, dass man immer auch mit dem Unvorhergesehenen rechnen muss. Insofern erwarten uns spannende Feiertage.

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Neue Akzeptanz

Erst Bitcoin, dann vielleicht auch ApplePay

Die Schweizer Stadt Zug ist dadurch bekannt geworden, dass man dort seit Mitte des Jahres sogar offiziell, das heißt für amtsbürokratische Vorgänge, mit Bitcoin bezahlen kann. Zwar haben das seitdem nur ein Dutzend Menschen gemacht, dennoch ist man mit dem Versuch sehr zufrieden und will das Angebot ausbauen. Wobei die Priorisierung der Zahlungsmöglichkeiten hier durchaus bemerkenswert ist: „‚Es war für uns eine wichtige Erfahrung, die Technologie für Bitcoin-Zahlungen zu installieren und zu testen‘, wird Stadtpräsident Dolfi Müller (SP) in der Mitteilung zitiert. […] Aufgrund der positiven Erfahrung evaluiert der Stadtrat nun weitere elektronische Zahlungsmittel. Zur Diskussion stehen Twint und ApplePay.“

Bitcoin- & Blockchain-Konkurrenz der Wirtschaftsprüfer

Diese Überschrift der Neuen Zürcher Zeitung sagt eigentlich schon alles: Schaulaufen der Wirtschaftsprüfer PwC, EY, KPMG und Deloitte. Wer ist der Digitalste im ganzen Lande?

Studieren in Berlin mit Bitcoin

Auch in Berlin kann man nun Studiengebühren mit Bitcoins bezahlen. Die European School of Management and Technology (ESMT) will damit vor allem den 90 Prozent ausländischen Studenten das Bezahlen erleichtern.

Kampf gegen das Bargeld

Venzuela

Gleich zwei lesenswerte Artikel beschäftigen sich mit der Bedeutung von Bitcoin in Venezuela, einem Land, dessen Wirtschaft am Boden liegt und dessen Bewohner dieses Jahr eine Inflation von vermutlich 500 Prozent verkraften müssen: “’Treating my mother’s cancer would have been very difficult without using bitcoins because my business is going bankrupt and I have a lot of debts, so bitcoins enabled me to stay afloat while our currency is collapsing,’” said Eli.“

Indien

In Indien herrscht noch immer ein Wirtschafts- und Finanzchaos wegen der recht spontanen Entscheidung zwei der wichtigsten Banknoten des Subkontinents über quasi über Nacht für ungültig zu erklären. Das treibt das Interesse an Bitcoin weiter in die Höhe. Auch weil dort die Interessen „Gold“ und „Digitales“ in großem Maßstab zusammenkommen: „India is the largest gold market in the world,“ said Ray. „If you couple that with—I think it’s something like 20 or 25 percent of the world’s programming and IT population also live in India—digital gold is obviously something that I think people have the capacity to get.“

Pakistan

Auch in Pakistan denkt man übrigens über eine Abschaffung der wichtigsten Bargeld-Banknoten nach.

Hirn will Futter

Wer sich an Weihnachten nicht nur den Bauch vollschlagen, sondern auch was für den Geist tun will, für den gibt es hier noch ein paar Anregungen.

Ledger Vol. 1 ist da!

Los geht es mit Ledger. Kurz vor Ende des Jahres ist nach langer Wartezeit nun nämlich endlich die erste Ausgabe dieser akademischen Fachzeitschrift erschienen, die sich komplett auf „cryptocurrency research“ spezialisiert hat und alle peer-reviewten Artikel kostenfrei ins Netz stellt.

Daran und an den beiden folgenden Tweets zeigt sich eindrucksvoll, wie groß das akademische und intellektuelle Interesse an Bitcoin und Co. ist. Tendenz weiter steigend.

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Regierungen und der Blockchain-Einsatz

Neulich habe ich anhand der Kreisgebietsreform ein paar Gedanken zum praktischen Einsatz der Blockchain in der Verwaltung aufgeschrieben. Wer sich für das Thema interessiert, für den schlüsselt dieser Artikel die drei Anwendungsbereiche für Regierungen, G2C (government-to-citizen), G2G (gevernment-to-government) und G2V (government-to-vendor) weiter auf.

Warum die Zeit gegen die Banken spielt

Artikel auf bitcoin.com muss man aus nahe liegenden Gründen immer mit der gebotenen Distanz lesen. Nichtsdestotrotz beinhaltet dieser: Prominent Investment Banker Says Banks Will Be Irrelevant Soon gleich zu Beginn eine wichtige Erkenntnis: „Banks are Failing to Serve Millennials“. Grundlage für diese Aussage ist eine aktuelle Facebook-Studie der zufolge nur acht Prozent der Millennials Finanzinstitutionen vertrauen (vgl. S. 7). Mal ehrlich, überrascht das tatsächlich irgendwen?

https://twitter.com/NTmoney/status/807028879953010688

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Titelbild: “Zeitungsausträger” Flickr-User barmala (CC BY 2.0)


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