Bitcoin Tagesthemen

Bitcoin ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen

Bitcoin hat gerade Konjunktur, das ist kein Geheimnis. Doch ist der Kursanstieg nur einer von vielen Faktoren, an denen sich das ablesen lässt. Auch in den Top-Google-Anfragen 2017 in der Kategorie Global News liegt „Bitcoin“ mit Platz 2 auf einer Spitzenposition. Weltweit wohlgemerkt.

Bitcoin als Tagesthemen-Top-Thema

Da passt es ganz gut, dass sich nun auch hierzulande die großen Medien auf das Thema stürzen. Das ist insofern bemerkenswert, als dass es vor einem Jahr noch undenkbar gewesen wäre, dass die Tagesthemen, wie am Montag geschehen, Bitcoin als Top 1-Aufmacherthema bringen. Mit Einspieler, Börsen-Schalte und abgerundet durch einen durchaus positiv-optimistischen Kommentar (bis ca. Minute 7:15).

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Die Macht des Geldes

Erstaunlich, so könnte man nun meinen, was Geld so alles bewirken kann. Denn wenn man ganz ehrlich ist – denselben Kommentar hätte man auch schon vor einem Jahr oder vor zwei Jahren oder vor drei Jahren bringen können. An der Idee und dem Potential von Bitcoin und der Blockchain hat sich schließlich seit dem nicht viel verändert. Das, was sich jedoch stark entwickelt hat, ist der Wert. Wenn man diese Tatsache provokant zuspitzen wöllte, könnte man nun also behaupten, dass es letztlich nur eine Frage des Geldes (bzw. Wertes) war, bis Bitcoin auf die Tagesthemen-Pole-Position kommt.

Allerdings wäre das zu einfach und würde der Situation auch nicht gerecht. Denn Bitcoin ist eben nicht nur im Preis gestiegen, sondern es ist offensichtlich, dass die Idee Bitcoin – beschleunigt durch den rasanten Preisanstieg – immer mehr die Gesellschaft durchdringt. Heute ist Bitcoin Thema auf der Straße, in Familien und an Stammtischen. Vor einem Jahr war das noch nicht so. Die Tagesthemen mussten Bitcoin daher als Thema setzen, denn die Idee Bitcoin (und dass sie tatsächlich vielleicht sogar funktionieren könnte!) ist aktuell eben eines der aufregendsten und kontroversesten Themen. Der rasante Preisanstieg und das damit verbundene Medieninteresse war letztlich nur ein Katalysator diesen Durchdringungsprozess zu beschleunigen, die Idee Bitcoin in die Mitte der Gesellschaft zu tragen und Menschen dazu zu bringen, sich damit auseinanderzusetzen.

Bitcoin als prominentes Thema im Kulturradio

Ein anderer Indikator dafür ist übrigens, dass heute eine fast einstündige Diskussion zu Bitcoin und der Blockchain auf SWR 2 lief, einem Kulturradio(!) (Kann man hier nachhören. Spoiler: Ich war einer der Gesprächspartner). Auch das wäre vor einem Jahr noch undenkbar gewesen, galt Bitcoin bis dato doch als nerdiges Tech- und weirdes Wirtschafts-Thema, aber doch keinesfalls tauglich für ein Kulturradio.

Doch gehört es meines Erachtens genau dorthin, denn Bitcoin ist eben nicht nur Technologie und Geld, sondern ein Phänomen, dass unsere Gesellschaft transformiert. Zumal ja auch Geld letztlich eine kulturelle Errungenschaft und das vielleicht prägendste Medium unserer Gesellschaft ist. Das eigentlich Paradoxe ist daher genau genommen, dass Geld als Kulturgut bislang viel zu selten als Thema (auch für Kulturwellen) betrachtet wurde.

Aber genau das ändert sich gerade und hier zeigt sich eine der wuchtigen Stärken von Bitcoin: Niemand muss welche besitzen, um sich nicht dennoch mit der Idee auseinanderzusetzen und zu beginnen, Geld und wie wir als Gesellschaft damit umgehen wollen, kritisch zu hinterfragen.

Dieser Prozess läuft nun und er wird bleiben, selbst wenn der durch Spekulationen ohne Frage überhitzte Bitcoin-Kurs sich wieder normalisiert hat. Denn eines steht bei Bitcoin ohne Frage fest: Die Idee ist mächtiger als der Wert.


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Kommentare

3 Antworten zu „Bitcoin ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen“

  1. Andreas

    Die Information über das existieren des Bitcoin ist in der Mitte angekommen. Es ist noch nicht vergleichbar mit dem DotCom Hype Ende der 90er Anfang 2k. Damals waren viele Invstiert, heute sind es noch wenige. Wenn es an deutschen Börsen Crypto ETFs gibt, viele ihn gekauft haben und keiner mehr über eine Blase spricht, dann …. Könnte es ähnlich dem 2k Crash laufen.

  2. Juergen Roeger

    Das sehe ich genauso, Andreas, aber das würden dann vermutlich eine restriktive Gesetzgebung unterstützen “um die Anleger zu schützen”.
    Alte Bitcoin-Hodler rechnen immer mit einer 90%-Korrektur, aber für die Naiven, die jetzt einsteigen und für die der Preis immer nur steigen kann, wäre es eine Katastrophe.

  3. Sukkulente

    Ich habe noch nie verstanden, warum mit einer Kreditvergabe und nur mimimaler Reserve den Banken die Erlaubnis erteilt wurde, praktisch aus dem Nichts Geld zu erschaffen. Interessant wären auch Forschungen darüber, wie sich die Marktteilnehmer und Finanzsysteme verhalten würden, wenn Bitcoin zu einer globalen Reservewährung wird. Also die Reservebank-systeme im Vergleich zu einem Bitcoin-Vollgeld-System.

    Bei mir persönlich bemerke ich schon eine leichte Veränderung durch Bitcoin. Ich frage mich manchmal, warum ich für manche Dinge die ich eigentlich nicht brauche Geld ausgegeben habe wenn ich doch stattdessen Bitcoin kaufen könnte. Also praktisch leihe ich mir Vermögen aus der Zukunft wenn ich weiterhin sinnlose Dinge kaufe anstatt Bitcoin oder andere Wertschaffende Dienstleistungen / Sachanlagen (oder Investitionen in mich selbst). Was ist der Wert einer Dienstleistung / Anschaffung und was ist ihr Preis im Vergleich zum aktuellen und langfristigen Nutzen?

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