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Die richtigen Bitcoin-Gebühren finden

Mit den Gebühren für Bitcoin-Transaktionen ist das so eine Sache. Meist zahlt man zuviel, weil die Wallet natürlich die beste User Experience bieten möchte. Dementsprechend versucht sie zu vermeiden, dass eine Transaktion zu lange im Mempool herumschwirrt, bevor sie endlich von einem Miner aufgegriffen und in die Blockchain geschrieben wird. Die Zahlung sollte hingegen so schnell wie möglich verarbeitet werden und im Zweifel wird sie dabei eben durch eine lieber etwas höher angesetzte Transaktionsgebühr für die Miner attraktiver gemacht.

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Natürlich macht das jede Wallet etwas anders, aber im Großen und Ganzen ist das das Prinzip wie eine Bitcoin-Wallet im Standardfall die Gebühren berechnet. Weil sie dabei aber auch noch auf die Analyse von Gebühren aus der Vergangenheit zurückgreift, anhand derer sie versucht abzuschätzen, wie viele Gebühren man wohl in Zukunft für eine Bitcoin-Transaktionen ausgeben sollte, zahlt man unterm Strich immer etwas zu viel. Und wenn alle immer etwas zu viel zahlen, steigen die Preise, obwohl sie das eigentlich gar nicht müssten.

Bitcoin-Gebühren selber setzen

Wer diesem „Teufelskreis“ entfliehen möchte, kann dagegen die Gebühren für seine Transaktionen auch selbst einstellen. Diese Funktion bietet eigentlich jede Wallet. Der Vorteil: Je nachdem wie dringend eine Transaktion ist, kann man selbst entscheiden, wie viel man zahlen möchte. Die entscheidende Frage ist jedoch, woher weiß man, was gerade hohe und was niedrige Gebühren sind?

Mein erster Anlaufpunkt ist in dem Fall immer WhatTheFee.io von Felix Weis. Eine sehr schlanke und übersichtliche Seite, die die künftigen Gebühren abschätzt und mit deren Werten ich erfahrungsgemäß bisher immer sehr gut gefahren bin.

WhatTheFee.io – auch ohne Erklärungen nützlich

Leider stehen auf der Seite keine Erläuterungen, aber wenn man weiß, dass die Zahl in den Kästchen für Satoshi pro Byte (Sat/B) steht und das eben auch die Zahl ist, die man in der Wallet für die Gebühren angeben muss, ist der Rest eigentlich selbsterklärend.

whatthefee

Wer also entsprechend der abgebildeten Tabelle nahezu sicher sein will, dass seine Transaktion innerhalb eines Tages vom Netzwerk bestätigt wird, der kommt mit aktuell rund 11 Sat/B sehr gut hin. Wer es gar nicht eilig hat, kann es sogar mit der niedrigstmöglichen Gebühr von 1 Sat/B versuchen. Möglicherweise landet die Transaktion auch damit schon in wenigen Stunden in der Blockchain. Ganz Eilige müssen eben tiefer in die Tasche greifen, wobei hier die Grenzen nach oben offen sind. Bei Bitcoin darf jeder so viele Gebühren bezahlen, wie er mag.

Alternativ kann man auch einen Blick auf bitcoinfees.earn.com werfen, deren Seite ich aber nicht sonderlich übersichtlich finde. Für eine Zweitmeinung, falls nötig, reicht es aber allemal.

Mempool.space – Ansehnliche Block-Visualisierung

Eine andere praktische und sehr anschauliche Seite ist mempool.space. Hier werden die Daten der letzten paar Blöcke visualisiert und die Daten des Mempools genutzt, um die nächsten Blöcke abzuschätzen.

Manchmal füllt sich der nächste Block nur langsam mit Transaktionen. Zum Zeitpunkt des obigen Screenshots „stauen“ sich die Transaktionen aber schon bis in den vierten Block. Transaktionen werden also wieder teurer.

mempoolspace
Wenn der mempool voll ist, sollte man Transaktionen aufschieben, wenn sie nicht dringen sind.

Das kann man auch sehr gut auf der Graphs-Seite nachvollziehen, die die historische Entwicklung der Gebühren abbildet. Besonders Interessant dabei: Bei der letzten größeren „Verstopfung“ des Mempools waren offensichtlich trotzdem die Hälfte aller Transaktionen mit nur 1 Sat/B Gebühren versehen.

Den leeren Mempool ausnutzen

Es lohnt sich also, das Einstellen der richtigen Gebühren zu üben und deren Entwicklung im Auge zu behalten. Gerade wenn wenig los ist, kann es sichnämlich lohnen, mal wieder Ordnung in sein UTXO-Set (Unspend Transaction Outputs) aka „seine Bitcoins“ zu bringen.

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Kommentare

16 Antworten zu „Die richtigen Bitcoin-Gebühren finden“

  1. Telesfor

    Ein „tolles“ System. Jedes Mal nach Gebühren schauen und eventuell Transaktionen aufschieben. Dann nutze ich lieber gleich Bitcoin Cash

    1. Friedemann Brenneis

      Deine Entscheidung. Dann kannste aber auch gleich Paypal benutzen.

      1. Telesfor

        Kann ich bei Paypal meine alten BTC Coins, die ich auf einigen meiner alten Wallets liegen habe, ausgeben? Dann benutze ich gerne Paypal. Auf der Bitcoin Cash Blockchain kann ich es nämlich machen.

        1. Friedemann Brenneis

          Du kannst keine Bitcoins über Bitcoin Cash verschicken.

          1. Telesfor

            Wenn du etwas Ahnung hättest müsstest du eigentlich wissen, dass du Bitcoins, welche du seit 1.8.2017 nicht bewegt hast, sowohl als BTC als auch als BCH ausgeben kannst. Es geht beides, weil beide Blockchains bis zu diesem Datum identisch sind. Wahrscheinlich bist du aber ein Neuling und besitzst du solche Bitcoins gar nicht.

          2. Friedemann Brenneis

            Oder aber ich weiß, dass man Bitcoins trotz der Fork nur auf der Bitcoin-Blockchain ausgeben kann und Bitcoin Cashews nur auf der Bitcoin Cash-Blockchain. Noch niemals hat irgendwer irgendwo BTC über die BCH-Chain transferiert.

          3. Telesfor

            Bis 1.8.2017 gab es doch nur eine Blockchain, oder denkst du das die Bitcoin Cash Blockchain an dem Tag erst begann? Natürlich kann man alle Bitcoins, welche in der Bitcoin Blockchain vor dem Datum als nicht ausgegeben markiert sind, als BTC und BCH ausgeben. Das habe ich selbst mehrmals gemacht. Ich habe meinen Bitcoin Unlimited node früher auf Bitcoin Blockchain, nach dem Fork auf BTC und auf BCH Blockchain betrieben. Einiges habe ich in die beiden neuen Zweige transferiert, einiges liegt aber noch in dem gemeinsamen Zweig.

            Für BTC’s die später erworben wurden gilt das natürlich nicht, weil sie sich in der Bitcoin Cash Blockchain logischerweise nicht befinden.

          4. Friedemann Brenneis

            Und trotzdem kann man keine Bitcoins über die Bitcoin Cash-Blockchain verschicken.

          5. Telesfor

            Ich habe 2015 Bitcoins gekauft und einiges davon nach dem Fork mit dem BU über die Bitcoin Cash Blockchain zu BCH verschickt. Wenn du mir nicht glaubst und solche nicht ausgegeben Bitcoins von vor 1.8.2017 hast, kann ich dir schreiben, wie man es macht.

    2. Wayne

      BCash. LOL.

  2. @Telesfor

    „Bis 1.8.2017 gab es doch nur eine Blockchain, oder denkst du das die Bitcoin Cash Blockchain an dem Tag erst begann?“

    Bitcoin Cash wurde ja geforkt und es gab für jeden Bitcoin einen BCH. Bitcoin Cash enstand erst mit Block 478558. Also ja Bitcoin Cash enstand erst am 01.08.2017

    „Natürlich kann man alle Bitcoins, welche in der Bitcoin Blockchain vor dem Datum als nicht ausgegeben markiert sind, als BTC und BCH ausgeben.“

    Ja, man kann dann aber nur soviel BCH ausgeben wie man vorher Anzahl an BTC hatte.

    „Das habe ich selbst mehrmals gemacht. Ich habe meinen Bitcoin Unlimited node früher auf Bitcoin Blockchain, nach dem Fork auf BTC und auf BCH Blockchain betrieben. Einiges habe ich in die beiden neuen Zweige transferiert, einiges liegt aber noch in dem gemeinsamen Zweig.“

    Das bedeutet einfach nur, dass du einige BCH geclaimt hast die du bekommen hattest am 01.08.17

    „Für BTC’s die später erworben wurden gilt das natürlich nicht, weil sie sich in der Bitcoin Cash Blockchain logischerweise nicht befinden.“

    Da war der Fork ja auch vorbei und das Original von dem es ausging hat sich selbstständig weiterentwickelt.
    Deine Erklärungen haben nichts damit zu tun, dass man auf der Blockchain von BCH keine „alten“ BTC ausgeben kann. Andersrum auch nicht – Replay Protection

    1. Telesfor

      @Erdnussflip

      „Ja, man kann dann aber nur soviel BCH ausgeben wie man vorher Anzahl an BTC hatte.“

      Das meine ich doch.

      „Das bedeutet einfach nur, dass du einige BCH geclaimt hast die du bekommen hattest am 01.08.17“

      Den Satz verstehe ich nicht. Was habe ich am 1.8 bekommen und von wem?

  3. @Telesfor

    „Das bedeutet einfach nur, dass du einige BCH geclaimt hast die du bekommen hattest am 01.08.17“

    Mit „bekommen“ meine ich, dass du nun darauf zugreifen konntest weil der Fork stattgefunden hat.

    Warum willst du denn Bitcoin gleich abschreiben und einen Altcoin nutzen? Es geht in dem Artikel ja nur um eine Optimierung, falls man daran überhaupt Interesse hat. Es geht ja schließlich auch ohne. Klar sind viele Altcoins schneller aber das liegt auch daran, dass sie im Gegensatz zu Bitcoin wenig genutzt werden.

    1. Telesfor

      Ich mache sehr viele Transaktionen und früher hat es auch sehr gut funktioniert, aber als ich im Januar 2018 über 2 Wochen auf eine Bestätigung warten musste, war meine Geduld am Ende. Es ist mir zu doof zu viel für Transaktion zu zahlen, und jedes Mal nach der empfohlenen Gebühr zu schauen habe ich echt keine Lust. Außerdem ist es auch keine Garantie, weil die Gebühren manchmal von Stunde zu Stunde steigen und die Transaktion trotzdem im Mempool stecken bleibt. Die alten Coins in den Blöcken kleiner als 478558 lasse ich einfach liegen aber BTC nutze ich eigentlich gar nicht mehr.

  4. „Ich mache sehr viele Transaktionen und früher hat es auch sehr gut funktioniert, aber als ich im Januar 2018 über 2 Wochen auf eine Bestätigung warten musste, war meine Geduld am Ende.“

    Zur Zeit dauern Bestätigungen 10 bis 15 Minuten. Zur Zeit Dez./12 oder auch Jan./18 waren es manchmal 2 Stunden auch mit wenigen Gebühren. Wenn du 2 Wochen warten musstest hast du wahrscheinlich nur einen Cent Gebühr bezahlt. Die Transaktionsgebühren sind unschlagbar günstig im Gegensatz zu anderen Mitteln die man für Wertübertragung nutzt.

    „Es ist mir zu doof zu viel für Transaktion zu zahlen, und jedes Mal nach der empfohlenen Gebühr zu schauen habe ich echt keine Lust.“

    Eben das brauchst du ja nicht tun. Meist wird ja schon etwas vorgeschlagen oder du hälst halt paar Cent dran und dann geht das auch.

    „Außerdem ist es auch keine Garantie, weil die Gebühren manchmal von Stunde zu Stunde steigen und die Transaktion trotzdem im Mempool stecken bleibt. “

    Also was stecken bleibt sind Transaktionen ohne Gebühren. Das ist als ob du bei Western Union € 100 schicken willst und dann die € 10 nicht zahlen willst für das Senden.

    „Die alten Coins in den Blöcken kleiner als 478558 lasse ich einfach liegen aber BTC nutze ich eigentlich gar nicht mehr.“

    Altcoins hätten viel stärkere Probleme als Bitcoin wenn sie so eine Nutzung hätten.

    1. Telesfor

      Ich habe damals leider über 1€ Gebühr bezahlt, nicht 1 Cent.
      Und ja im Moment sind die BTC Gebühren niedrig, aber es schwankt sehr und morgen kann es schon anders sein. Es ist für mich viel zu unzuverlässig.

      Ich weiss nicht wieviel Erfahrung du mit Transaktionen hast ( ich habe mittlerweile schon tausende gemacht). Du kannst mir glauben, dass ich nie ohne Gebühren geschickt habe.

      Ich habe dann mit ETH, LTC und etwas mit DASH probiert. Letzt endlich mache ich jetzt fast immer mit BCH. Es geht sehr schnell und die Gebühren sind sind immer fast Null. Außerdem kann ich und meine Partner es leicht und schnell in fiat hin und zurück tauschen.

      Mich interessiert nicht „wäre“ und „hätte“. BCH funktioniert für mich für Transaktionen im Moment viel besser in zuverlässiger als BTC.

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