Die FAZ hat sich dem Thema Bitcoin angenommen und unter dem etwas hölzernen Titel Die Schwierigkeiten der Bitcoin-Produzenten u.a. die aktuellen Kursschwankungen zu erklären versucht.
Das ist ihr in der Erklärung von Margin-Trading und den zugehörigen Phänomenen Fat Fingers und Flash Crashes auch ganz gut gelungen, aber hinsichtlich der Begrifflichkeiten bleibt man beim Lesen doch häufiger mal hängen. Zum Beispiel ist mir nicht ganz klar, wer genau mit Bitcoin-Produzenten gemeint sein soll. Falls es die Miner sind, warum schreibt man das dann nicht und erklärt den Begriff Mining anstatt abstrakt und nebulös zu werden?
Andererseits – aus meiner eigenen journalistischen Erfahrung weiß ich wie dankbar die Begriffe Produzent und produzieren sind, weil man mit ihnen so herrlich einfach Prozesse und Akteure umschreiben kann, bei denen man selbst nicht so genau verstanden hat, was sie eigentlich machen. Für den Leser ist das natürlich doof. Welcher Erkenntniswert bleibt, wenn sich schon der Journalist ins Schwammige rettet?
Ein anderer Punkt, den ich an dem Artikel kritisieren möchte, ist seine Eindimensionalität. Bitcoin wird hier als reines spekulatives Investment gesehen und bewertet. Das ist insofern kritisch, als dass Bitcoin neben der finanzwirtschaftlichen noch unmitelbar mit zwei weiteren Dimensionen verbunden ist: einer technischen und einer gesellschaftlichen. Ich weiß – es ist nicht leicht in jedem Artikel immer alle Aspekte zu berücksichtigen, aber allzu oft werden diese ja nicht einmal erwähnt. Eine kurze Einführung in „Was man denn alles mit Bitcoin machen kann, außer spekulieren“ hätte dem Artikel durchaus gut getan.
Aber nichtsdestotrotz – ich finde es gut, dass auch in den großen Medien immer häufiger Bitcoin-Artikel erscheinen, die keinen unmittelbaren Sensationsbezug à la Bitcoin ist pleite haben, sondern etwas hintergründiger versuchen auf die Materie einzugehen. Weiter so.
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