internet of things

IBM, Samsung und die Bitcoin-Blockchain

Die CES in Las Vegas ist zwar schon ein paar Tage her, aber eine Sache muss ich hier unbedingt noch dokumentieren. IBM hat dort nämlich mit ADEPT (Autonomous Decentralized Peer-to-Peer Telemetry) sein Konzept des Internet of Things präsentiert, an dem es seit einiger Zeit gemeinsam mit Samsung arbeitet und in dem die Bitcoin-Blockchain eine nicht unerhebliche Rolle spielt.

ADEPT ist dabei das Kernelement von IBMs grundsätzlicher Idee der Device Democracy, mit der sie nicht weniger erreichen wollen als „Die Zukunft des Internets der Dinge zu retten“. Das sei nötig, weil das größte Problem des Internets der Dinge ist, dass alle bisherigen Ansätze hinsichtlich der Konzeption, Technologie und möglicher Geschäftsmodelle schlichtweg nicht haltbar waren. Immerhin müssen Funktionsumfang, Aufwand, Kosten und nicht zuletzt auch die Privatsphäre der Nutzer unter einen Hut gebracht werden. Eine enorme Herausforderung, vor allem, wenn man nicht nur ein paar Hundert, sondern Milliarden von Geräten vernetzen will. Snippet dazu aus der Handelszeitung:

«Die Kosten und die Komplexität der meisten heutigen Lösungen verhindern das», urteilt IBM-Projektleiter Paul Brody. Die bisherigen Ansätze weisen laut Brody konzeptionelle Mängel aus. So seien die Infrastruktur- und Unterhaltskosten von zentralisierten Clouddiensten und Serverfarmen zu hoch. Zudem fehle seit den Enthüllungen von Edward Snowden das Vertrauen in zentral orchestrierte Kommunikation über das bestehende Internet. Niemand möchte das Risiko eingehen, dass Kühlschränke gehackt werden und den Dienst quittieren, nur weil sie autonom per Internet mit dem Elektrizitätsversorger über den Strombezug verhandeln.

Telehash, BitTorrent, Bitcoin-Blockchain

IBM glaubt nun eine Lösung für das Problem gefunden zu haben. Um bspw. eine Waschmaschine bei einem Defekt in die Lage zu versetzen, eigenständig und autonom das kaputte Teil zu identifizieren, die Garantie des Gerätes zu überprüfen, einen Servicepartner in der Nähe zu ermitteln und den nötigen Reparaturauftrag inkl. Ersatzteil auszulösen, will IBM auf eine Kombination aus drei verschiedenen Protokollen zurückgreifen.

Telehash als allgemeines Kommunikationsprotokoll, BitTorrent zum Austausch von Daten wie bspw. Firmware-Updates und die Bitcoin-Blockchain für alle ökonomischen Aspekte. Wobei es bei Letzterem nicht nur um Bezahlvorgänge geht, sondern um die sogenannten Smart Contracts, also beliebig programmierbare Blockchain-Ereignisse.

Wenn die Waschmaschine also das erste Mal angeschlossen wird, gäbe es – so die Idee – einen Blockchain-Eintrag, der zum Beispiel den Beginn der Garantie des Geräts festhält. Mit Hilfe dieses Smart Contracts können alle beteiligten Geräte den Garantiestatus bis zum Ablauf jederzeit verifizieren. Und sogar drüber hinaus. Denn die gewährte Garantie würde nicht gelöscht, sondern es gäbe in der Blockchain für immer einen Nachweis, das der Garantiezeitraum bereits einmal bestanden hat.

IBM setzt mit Ethereum auf Bitcoin 2.0

Da sich Smart Contracts mit der Bitcoin-Blockchain alleine jedoch nur schwer umsetzen lassen, setzt IBM in diesem Punkt auf das Bitcoin 2.0-Projekt Ethereum, das die Blockchain individuell beschreibbar macht. Bisher ist die Bitcoin-Blockchain ja nicht interaktiv, sondern  mehr oder weniger statisches Dokumentationstool für getätigte Bitcoin-Transaktionen.

Dass Ethereum dabei bisher noch gar nicht vollständig entwickelt ist und erst für den März dieses Jahres geplant ist an den Start zu gehen, zeigt, wie wichtig IBM das Internet der Dinge ist.

„Wenn die Risiken durch andere Pioniere aufgelöst wurden, wird es zu spät sein, um den Rückstand auf die Marktführer aufzuholen“ zitiert die Handelszeitung den IBM-Projektpartner Paul Brody. Verständlich. Es geht immerhin um die Infrastruktur und einen möglichen Standard für Milliarden Geräte weltweit.

Bitcoin, die Blockchain und das Internet der Dinge

Weil es thematisch so gut passt hier noch ein weiteres Erklärvideo, das das Potential von digitalen Währungen für das Internet der Dinge erklärt.

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Und abschließend empfehle ich diesen Artikel der Süddeutschen Zeitung, der sich sehr anschaulich mit dem Potential der Blockchain-Technologie auseinandersetzt und diese Linksammlung von Bankstil, bei der noch einige weitere Artikel mit Blockchain-Bezug gelistet sind.


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