Youtube-Alternative Watch my bit (Bitcoin)

Wie YouTube, aber mit Bitcoin und ohne YouTube

Den von YouTube und Vimeo dominierten Onlinevideomarkt ordentlich aufmischen. Das ist das erklärte Ziel von watchmybit.com. Durch Mini-Bitcoin-Paywalls vor jedem Video sollen die Urheber direkter und mehr Geld verdienen, als sie es bisher auf den Plattformen der etablierten Marktführer können.

Bei YouTube bspw. käme man schließlich erst ab mindstens 10.000 Views überhaupt in einen erwähnenswerten zweistelligen Verdienstbereich. Wenn es nach Watchmybit geht, sollen Urheber auf ihrer Plattform schon mit „nur“ 1000 Views vierstellige Einnahmen erzielen können. Zumindest im Idealfall. Realistisch ist dieses Beispiel vorerst jedoch nicht. Trotzdem verbirgt sich in Watchmybit ein spannender Ansatz.

Mini-Paywall mit Bitcoin

9 US-Cent sind der Mindestpreis, den ein kostenpflichtiges Video bei Watchmybit kosten soll. Diese 9 Cent soll der Nutzer vor dem Anschauen eines Videos per Bitcoin bezahlen, die dann wiederum zum Großteil („75% or more“) direkt an den Urheber gehen. Der kann, wenn er will, aber auch einen höheren Preis festlegen um seine Einnahmen zu erhöhen.

10.000 Views zu je 21 Cent – so die Watchmybit-Rechnung – würden demnach 1.575 Dollar einbringen. Bei einem Grundpreis von 1,39 Dollar lägen die Einnahmen sogar bei 7.425 Dollar. Klingt lukrativ und im wahrsten Sinne des Wortes vielversprechend. Ob sich Watchmybit jedoch in der Praxis so durchsetzen wird, wie sich die Macher das vorstellen, ist unwahrscheinlich.

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Einfach nur Paywalls sind keine Lösung

Denn Paywalls vor Videos (oder beliebigem anderen Online-Content) zu setzen, war bisher auch ohne Bitcoin kein Problem. Klar macht die digitale Währung es technisch einfacher und komfortabler. Aber Paywalls funktionieren auch mit klassischen Bezahlmethoden wie Abo-Modellen oder LaterPay. Dass sie in ökonomischer Hinsicht jedoch nicht wie erhofft funktionieren, davon singt der Online-Journalismus seit Jahren sein Lied.

Die große Herausforderung ist es nämlich die Menschen dazu zu bringen, bezahlen zu wollen. Und da erscheint mir Watchmybit bisher auch keinen innovativen Ansatz gefunden zu haben. Vielmehr bleiben Fragen offen wie „Warum sollte ich bspw.  für ein Video bei Watchmybit bezahlen, das ich bei Youtube umsonst sehen kann?“ und „Muss ich jedes Mal aufs Neue bezahlen, wenn ich das gleiche Video noch einmal schauen möchte?“ Mal abgesehen davon, dass YouTube und Co ihre enormen Nutzerzahlen nur erreicht haben, weil sie eben keine kostenpflichtigen, sondern werbebasierte Angebote sind.

Exklusive Inhalte als Alleinstellungsmerkmal

Nichtsdestotrotz ist Watchmybit ein guter Impuls für das Thema faire Urhebervergütung und noch ist das Projekt ohnehin in der Beta-Phase. Wer es ausprobieren möchte, findet auf beta.watchmybit.com schon jetzt einige Videos hinter Mini-Bitcoin-Paywalls. Manche der Filme gibt es übrigens nur exklusiv auf Watchmybit zu sehen. Vielleicht ist das ja ein möglicher Schlüssel zum Erfolg.

Nachtrag

Scheint so als würde YouTube gerade mal wieder selbst den Bedarf nach einer Videoplattform wecken, die anständig mit Künstlern umgeht.


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