Jeden Mittwoch gibt es hier die aktuelle Folge des #DigitalesBezahlen-Podcasts, den ich in Kooperation mit dem Leipziger Onlineradio detektor.fm produziere. Abonnieren kann man den Podcast hier. Mehr Informationen und eine Übersicht über alle bisherigen Folgen gibt es auf der zugehörigen Podcast-Seite.
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Diese Woche ging es um die schwierige Situation, die entsteht, wenn versucht wird Bitcoin in bestehende Gesetze und juristische Definitionen zu pressen, die größtenteils noch aus der prä-digitalen Ära stammen. Nach dem Klick noch mehr Infos und die zugehörigen Links.
Zwischen den Gesetzes-Stühlen
Bitcoin ist digitales Geld. Allerdings nicht für den Gesetzgeber. „Digitales Geld“ gibt es per Definition nicht und überhaupt ist Bitcoin weder Bargeld, noch Buchgeld, noch E-Geld. Offiziell hat Bitcoin in Deutschland laut BaFin daher bislang den Status einer Rechnungseinheit. Für den Nutzer bedeutet das vor allem eines: Es bleibt umständlich, an Bitcoin heranzukommen.
Nehmen wir einmal an, ein Hacker greift auf ihren Rechner zu und kopiert all ihre Daten – Fotos, Videos, Musikdateien – und um seine Spuren zu verwischen, löscht er ihren Rechner auch noch. Würden Sie dann nicht auch sagen der Hacker hätte Sie bestohlen?
Virtuelle Güter können nicht gestohlen werden
Nicht unbedingt, wenn es nach dem Strafgesetz geht. Denn auch Jahrzehnte nach der Erfindung des Computers ist Diebstahl in Deutschland nämlich noch immer darüber definiert, dass etwas Materielles entwedet wird. Rein virtuelle Güter können demnach gar nicht gestohlen werden. Das gilt auch für digitales Geld wie Bitcoin. In der Praxis haben viele Nutzer jedoch andere Erfahrungen gemacht und für sie macht es keinen Unterschied, ob jemand fünf Euro in Form eines Geldscheins aus dem Portemonaie stiehlt oder digital vom Smartphone. Denn die fünf Euro sind weg.
Standortnachteil strenge Regulierung
Das Diebstahl-Beispiel zeigt, wie schwer es ist, neue digitale Entwicklungen auf bestehende, meist zu analogen Zeiten entstandene Gesetze und Regeln anzuwenden. Das ist nicht nur für digitales Geld ein Problem, sondern kann auch ein Standortnachteil für Deutschland sein. Denn obwohl Deutschland zu den Top 5-Ländern gehört, in denen Bitcoin genutzt wird, machen prominente Bitcoin-Börsen wie Coinbase bisher einen Bogen um Deutschland. Andere Anbieter ziehen sich sogar aus dem deutschen Markt zurück.
Für die Nutzer von digitalem Geld bedeutet das vor allem eines: Selbst für kleine Summen bleibt es hier in Deutschland vorerst recht umständlich an Bitcoins zu kommen, während es zum Beispiel in Österreich immer leichter wird.
Bild: „Dennis Skley (CC-BY-ND 2.0)
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