Bitcoin Konferenz 2

Rückblick Inside Bitcoins in Berlin

Vergangenen Mittwoch und Donnerstag fand in Berlin die Inside Bitcoins-Konferenz statt und war ich anfangs noch etwas skeptisch, ob und inwiesweit das nur ein nerdiges Szene-Event sein würde, so kann ich rückblickend doch sagen, dass es sich sehr gelohnt hat dorthin zu fahren. Das Programm, das aus Vorträgen und Diskussionen bestand, war durchgehend spannend, wobei mir hier und da ein bisschen mehr Kritik in der Themen- oder Sprecherauswahl gut gefallen hätte. Aber es liegt wohl in der Natur der Sache, dass Bitcoin-Konferenzen in erster Linie Pro-Bitcoin sind.

Für mich noch wertvoller als das offizielle Programm war jedoch die Möglichkeit mit den anderen Konferenzteilnehmern ins Gespräch zu kommen, die aus allen Ecken der Welt angereist waren und sehr unterschiedliche Geschichten erzählen konnten. Hier ein paar Kostproben:

  • in Kuwait und der angrenzenden Region wird Bitcoin bisher gar nicht wahrgenommen bzw. wenn, dann nur negativ. Wer dort nach Informationen sucht, findet vor allem Werbung zu unseriösen Gambling-Angeboten. Vertrauenswürdige und kritische Informationen gehen in diesem Flimmer- und Link-Wust unter.
  • Auch wenn Nachrichtenagenturen und „seriöse“ Medien diesen Fehler gerne und immer wieder durchkauen: China hat den Bitcoin tatsächlich nie verboten. Vielmehr gab es offizielle Stellungnahmen, die das mehr oder weniger zwischen den Zeilen nahelegen aber eben gleichzeitig auch Schlupflöcher offen lassen. Dass es eine Zeit lang keinen Bitcoin-Handel in China gab, lag daran, dass die größte chinesische Bitcoin-Börse BTC China zunächst den Handel  eingestellt hat um diese Schlupflöcher zu finden.
  • Ähnlich ist die Situation in Russland. Auch dort muss man zwischen den Zeilen lesen um die offiziellen Stellungnahmen richtig interpretieren zu können.
  • In Mittel-, Süd- und Südosteuropa liegt das europäische Bitcoin Zentrum. Dort befindet sich mit Bitstamp jetzt schon eine der größten internationalen Bitcoin-Börsen und weitere nehmen in Kürze den Betrieb auf. In Bosnien ist zudem der Strompreis so günstig, dass dort recht beeidruckende Miningfarmen und -pools wachsen.
  • Die Schweden sind, wenig überraschend, sehr Bitcoin-affin.
  • Afrika gilt als großer Wachstumsmarkt für mobile payment-Systeme.
  • Und die deutsche Bitcoin-Community ist tatsächlich so klein wie ich bisher vermutet habe.

Das mal als kurzen Überblick über die zwei Tage. Einzelne Themen werden hier noch einen eigenen und ausführlicheren Platz finden. Die Veranstalter haben auch versprochen die Präsentationen online zu stellen, aber auch das wird noch ein paar Tage dauern. Die Inside Bitcoin zieht jetzt jedenfalls weiter um die Welt und findet dieses Jahr u.a. noch in Las Vegas, Hong Kong, Melbourne und London statt. Nächstes Jahr ist dann wieder Berlin dran und ich streich mir das gleich mal im Kalender an.


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